Hallöchen liebe Leseratten 🙂
Diesmal habe ich eine Rezension zu dem Buch „Was fehlt wenn ich verschwunden bin“ für euch.
April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre
Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die
ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach
Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen.
Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit,
zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie
unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für
Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
Anfangs brauchte ich etwas Zeit um mich einzufinden und daran zu gewöhnen, dass das ganze Buch nur aus Briefen besteht und man sich die Welt nur durch die Worte und die Erinnerungen ausmalen muss.
Nach etwa vierzig bis fünfzig Seiten ging es dann und ich konnte alles immer mehr nachvollziehen.
Im ersten Teil des Buches schreibt die 9-jährige Phoebe an ihre 16-jährige Schwester April.
Mit der Zeit erfahren wir worum es überhaupt geht und dass ein Kind in so jungen Jahren noch nicht versteht was es mit der Krankheit ihrer Schwester auf sich hat. Besonders auffällig sind die Wortspiele der Schwestern. Ich würde diese sogar als das Hauptmerkmal des Buches bezeichnen 🙂
Sie sehen die Welt ganz anders als andere Menschen und versuchen Worte mit Worten zu erklären, die niemand versteht außer ihnen selbst.
Als Leser kann man trotzdem vieles nachvollziehen, einfach weil es so schön und gefühlvoll formuliert wird.
Phoebe bemüht sich, ihrer Schwester alles zu erzählen was passiert. Sie beschreibt nicht nur ihren eigenen Kummer, sondern auch den ihrer Eltern. Was ich besonders traurig finde ist, dass die Eltern der beiden schon lange aufgegeben haben und in meinen Augen alles anders verlaufen wäre, wenn sie sowohl April als auch Phoebe so genommen hätten wie sie sind und eingesehen hätten, dass ihre Kinder etwas besonderes sind, gerade weil sie sich anders verhalten.
Ich fand es unheimlich traurig zu erfahren wie sehr Phoebe ihre Schwester liebt und wie hilflos sie ohne sie zu sein scheint. Trotz allem ist Phoebe so ein strahlender Mensch, wie man ihn nur selten findet.
Aprils Geschichte kam im zweiten Teil des Buches. Ihre Geschichte nimmt den Leser mit in ihre tiefsten Gedanken. Die Gedanken, die sie nur mit Phoebe teilt. Denn Phoebe ist die Einzige mit der sie überhaupt noch spricht. Mit ihren Eltern hat sie längst aufgehört zu sprechen. April hat eine Wunde tief in ihrer Seele und in ihrem Herzen. Ich finde als Leser gibt man den Eltern einen großteil der Schuld, was irgendwie auch berechtigt ist. Anfangs konnte ich nicht nachvollziehen warum April an ihrer Magersucht scheitert. Warum sie nicht einfach versucht es wieder aufzunehmen. Aber April hat schon lange nur noch einen Weg den sie gehen kann. Die Liebe zu ihrer Schwester ist etwas ganz besonderes. Und die Worte zwischen den beiden sind auch unausgesprochen deutlich zwischen ihnen. Sie wirken wie das genaue Gegenteil voneinander. Dabei sind sie doch so völlig gleich.
Und jetzt ein paar kleine Zitate, um euch die Worte näherzubringen 🙂
Aber mein Happy End bekomme ich nur mit dir, April! Denn unsere Geschichten sind verbunden, und ich kann meine nicht ohne dich weiterschreiben.(S.170)
Vielleicht fängt mich am Ende ein Wort. Und wenn ich aufgefangen werde. Dann fange ich dich mit.(S.180)
Er hat sich nicht getraut, mich zu umarmen, dabei hätte ich mich so gefreut, wenn wenigstens er versucht hätte, mich zu halten. Es wäre ein Stückchen Hoffnung gewesen, ein Stück Lebensbestand.(S.223)
Es war der letzte Augenblick. In dem ich Eltern hatte. Danach waren sie weg.(S.223)
Aber auf dem Bett hat eine unsichtbare Gestalt gesessen, und eine Hand nach mir ausgestreckt. Sie hat nicht gelächelt, und sie hat auch kein einziges Wort gesagt. Sie hat mich nur angesehen und auf mich gewartet.Ich wusste damals nicht. Dass sie Ana heißt.(S. 332)
Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen 🙂 Es hatte Wortspiele und Zusammenhänge, Gefühle und sogar die ein oder andere Träne für mich. Da das Buch mich berühren konnte ist das definitiv ein gutes Zeichen und ich kann es jedem nur ans Herz legen. Das Thema ist in meinen Augen auch etwas, womit sich jeder irgendwie auseinandersetzen sollte, denn es ist nicht immer die Schuld der Person selbst, dass sie so geworden ist. Oft ist dies ein Weg zu zeigen „Ich bin hier. Seht mich an. Und seht nicht durch mich hindurch“
Ein sehr trauriges und realitätsnahes Buch. Ich gebe 4 Leseschmetterlinge 🙂
Meiky says
Das Cover ist einfach so schön <3 Definitiv auch ein Buch, das mich interessiert!
Nadine says
Ja, finde ich auch 🙂 Du solltest es unbedingt lesen, es ist unheimlich emotional und perfekt für jeden, der sowas mag!
Janine Brandstetter says
Hallo liebe Nadine! 🙂
Ich habe das Buch auch gelesen und auf meinem Blog rezensiert. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich deine Rezension hier in meiner unter der Überschrift “Weitere Blogger-Rezensionen zum Buch” verlinkt habe. Falls doch, melde dich einfach kurz bei mir, dann lösche ich dich wieder raus, ja? 😉
http://janine2610.blogspot.co.at/2015/06/rezension-was-fehlt-wenn-ich.html
Alles Liebe ♥,
Janine
Nadine says
Hallo liebe Janine 🙂
Ach quatsch, im Gegenteil! Ich freue mich, dass du mich verlinkt hast und werde gleich mal vorbeischauen 🙂
Liebste Grüße♥