Titel: Spiel der Macht
Autor: Marie Rutkoski
Übersetzer: Barbara Imgrund
Seiten: 368
Format: Hardcover
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 28.09.2018
Preis: 19,99€ (D)
Coverrechte liegen beim Verlag
Ab 14 Jahren
Band 1
Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein.
Auf dieses Buch habe ich mich bereits vor dem Lesen eine gefühlte Ewigkeit gefreut. Ich habe so viel davon gehört und mich innerlich auf eine spannende Geschichte mit einer guten Liebesgeschichte vorbereitet. Insgeheim glaube ich, dass ich sogar Fantasyelemente erwartet habe, die gibt es hier aber scheinbar nicht. Trotzdem kann ich euch schon so viel sagen: das Buch hat mir gefallen. Und dann wieder so gar nicht.
Die Protagonistin Kestrel hat von Anfang an bewiesen, dass sie ihren ganz eigenen Kopf mit eigenen Plänen für ihre Zukunft hat und sie sich von niemandem, nicht von ihrem Vater und nicht von irgendwem sonst, beeinflussen lassen will. In ihrer Gesellschaft ist es Pflicht, bis zum Alter von 20 Jahren entweder zu heiraten oder zum Militär zu gehen, doch Kestrel will nichts von beidem tun.
Mir hat ihre Einstellung und ihre Art wirklich gut gefallen, vor allem, weil sie ihre Sklaven nicht wie Dreck behandelt und sie stattdessen wie Menschen zu sehen scheint. Wo wir auch schon beim Thema wären, denn Sklaven kommen in dieser Geschichte immer wieder vor und bilden einen der wichtigsten Aspekte für die Fortsetzungen.
Arin ist einer von ihnen und spielt vor allem für Kestrel eine wichtige Rolle, denn sobald sie ihn ersteigert, freunden die beiden sich an und kommen sich näher. Mir hat ihr Umgang miteinander gut gefallen, denn er zeigt, dass die Valorianer immer über den Herrani zu stehen scheinen und diese Kriegsbeziehung immerzu wirkt und sie auseinander hält. Natürlich verrate ich euch nicht viel mehr zu ihnen oder den beiden Protagonisten, doch es kommt definitiv zu interessanten Spannungen!
Diese Spannungen werden nicht nur durch die Protagonisten, sondern vor allem auch durch Nebencharaktere, wie Preller, Sarsine, Enai, Jess, Ronan, Kestrels Vater oder den Imperator ausgelöst. So viele Charaktere spielen eine Rolle für den weiteren Verlauf und ihr Zusammenwirken macht das Ganze noch viel spannender! Vor allem aber macht es die Beziehung zwischen Arin und Kestrel um ein Vielfaches schwieriger.
Was mir allerdings auch ganz stark aufgefallen ist – und das gibt letztendlich den größten Abzug für mich – sind die fehlenden Emotionen in Bezug auf den Leser. Ich mochte die Charaktere wirklich gern, leider fehlte mir aber komplett der Bezug zu ihnen. Ich habe fast schon das Gefühl, dass es mir egal wäre, wenn einer von ihnen auf einmal nicht mehr dabei wäre und das kann ich leider absolut nicht ab. Ich möchte etwas fühlen, wenn sie die kleinsten Dinge tun, möchte richtig mitfiebern und leiden und all das war so einfach nicht möglich.
Dass eine Beziehung, ob Freundschaft oder mehr, zwischen einem Herrani, also einem Sklaven der Valorianer und einem Valorianer selbst nicht sein kann, wird in dieser Geschichte mehr als einmal bewiesen. Kestrel und Arin jedoch setzen sich immer wieder über dieses Gesetz hinweg und ich fand es unheimlich spannend dies zu verfolgen. Obwohl mich die zwei gefühlstechnisch nicht erreicht haben, möchte ich nach diesem Ende irgendwo wissen, wie es weitergeht und was sich in dieser Gesellschaft noch verändern wird! In diesem ersten Band hat sich jedenfalls unheimlich viel in sehr kurzer Zeit getan, umso mehr hoffe ich, dass mich womöglich der zweite Band überzeugen wird, sollte ich mich tatsächlich noch für ihn entscheiden. Von mir gibt es diesmal 3 Federn!
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