ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk
darüber ab, ob sie freigesprochen oder in eine kleinere Zelle verlegt
wird. Die siebte und letzte Zelle ist klaustrophobisch klein, und
genauso klein sind Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die
Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen
will.
Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert. Um dem
Volk zu zeigen, dass es nicht in einer perfekten Demokratie lebt,
sondern von den Machthabern perfide manipuliert wird? Ein
Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem viel mehr als ein einzelnes
Menschenleben auf dem Spiel steht.
Martha als Protagonistin zu erleben ist definitiv besonders, weil sie sich – wie sie selbst oft betont – wie eine Märtyrerin verhält. Sie möchte etwas bewegen und die Menschen zum Nachdenken anregen und das will sie ausgerechnet durch ihren eigenen Tod schaffen. Neben ihrer aktuellen Situation in den Zellen 1 bis 7 erfährt man schrittweise Dinge aus ihrer Vergangenheit und dementsprechend auch über die wahre Geschichte. Und es bleibt bis zum Ende spannend.
Ehrlich gesagt hätte ich nie mit diesem Ende gerechnet und weiß selbst nicht, was genau ich erwartet habe. Ich liebe Happy Ends und bin immer traurig, wenn es keins wird. Welches Ende hier auf euch wartet werde ich euch allerdings nicht verraten. Da müsst ihr selbst durch!
Was es so spannend macht sind aber nicht nur Marthas schwankende Gedanken, die wirklich tiefgründig sind und im kompletten Widerspruch zur Gesellschaft stehen, sondern auch die Nebencharaktere! Vor allem die psychologische Betreuerin Eve habe ich lieb gewonnen, doch auch Cicero, Max und Gus mochte ich unheimlich gern! Und wen darf man nicht vergessen? – Isaac! Ich persönlich habe ihn unglaublich lieben gelernt und fand die emotionale Bindung, die man zu den Charakteren aufbaut wahnsinnig schön, aber eben auch niederschmetternd.
Als Leser merkt man schnell, dass dieses Buch eine ganz wichtige Message vermitteln will, die man nicht nur wahrnimmt, sondern auch verarbeitet und an andere weitergibt. Diese Geschichte zeigt, dass die Gesellschaft sich oftmals zum Negativen entwickelt, man vielleicht sogar Menschen sterben und leiden sehen will, die zwar unschuldig sein könnten, man dafür aber immerhin einen ‚Schuldigen‘ hätte. Man wird öfter manipuliert, als man denkt und letztendlich gibt es immer die Schere zwischen Arm und Reich oder einer Minderheit und einer Mehrheit, die alles zerstört.
Die Manipulation wird hier vor allem durch die Sendung Death is Justice deutlich, die von Kristina und Joshua geleitet wird. Gerade die Moderatorin Kristina manipuliert ihre Zuschauer und vor allem Besucher in der Sendung, indem sie Zeugen unterbricht oder Antworten so verdreht, dass sie das genaue Gegenteil bedeuten. Ich fand das erschreckend und dennoch wirkt auch so etwas oft. Die Leute verschließen ihre Augen vor der Wahrheit und auch Joshua trägt keine weiße Weste, obwohl er sich gegen Ende gut verhält.
Der Erzählstil ist ebenfalls nennenswert, da die Story hier vor allem über Dialoge und eben die Fernsehshow vermittelt wird. Man verweilt demnach nicht nur mit Martha in den Zellen, sondern erfährt auch etwas über die Sendung und die Zuschauer, aber auch über Eve und Isaac. Das hat mir gut gefallen und es gab dadurch einiges an Abwechslung, andererseits war es aber auch sehr gewöhnungsbedürftig.
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