Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde
die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in
der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng
miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben
können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese
sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.
Es ist die
Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite
Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden
muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann
und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu
kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand
mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte
Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben
Dieses Buch hat mich schon vor der Veröffentlichung ganz neugierig gemacht. Trotzdem habe ich ein Weilchen mit mir gekämpft das Buch zu mir zu holen, weil ich meinen SuB nicht wieder in die Höhe gehen lassen wollte..
Nach dem Lesen weiß ich gar nicht genau, wie ich das Buch finde. Die Grundidee finde ich klasse. Sie hat mich schon vor dem Lesen begeistert und tut es nach wie vor. Wenn die Welt von Zwillingen bestimmt ist, von denen immer einer ein Omega, also jemand mit ‚Mängeln‘ und einer ein Alpha, jemand ‚Makelloses‘ ist, dann ist es schwierig zu entscheiden wer sterben soll. Denn genau darauf läuft es hier hinaus. Wenn einer stirbt, stirbt auch der andere und das ist das große Problem.
Mir war klar, dass es schwierig werden würde sich in einen Charakter zu verlieben und ihn dann verlieren zu müssen. Mir war auch klar, dass es wohl passieren würde. Nur mit dieser Wende hätte ich nicht gerechnet.
Die Charaktere sind gut gestaltet, an vielen erkennt man entweder eine Führungsposition oder eben eher den Nebencharaktereffekt, wobei hier auch ein Gemeinschaftsgefühl aufkommt, wenn man bedenkt, dass die Omegas zusammenhalten sollten um gegen die Alphas ankommen zu können. Leider ist dieses Gemeinschaftsgefühl nicht immer da und an dieser Stelle kommt die Protagonistin Cass ins Spiel.
Cass habe ich wirklich lieb gewonnen. Als Seherin hat sie es nicht immer leicht, weil sie sich sowohl Dinge aus dem ‚Vorher‘ ansehen muss, als auch Dinge vorhersieht und somit die richtigen Leute warnen kann. Dass Cass für etwas einzigartiges steht fällt schnell auf. Sie möchte die Dinge nicht über das Töten klären, weil sie weiß, dass immer jemand von beiden Seiten verloren gehen würde und möchte daher eine sanftere Methode der Rebellion finden. Das hat sie für mich sympathisch gemacht und ich konnte mich in sie hineinversetzen.
Leider kamen mir nicht alle Charaktere so nah. Sie waren zwar alle super gestaltet, trotzdem verstehe ich nach wie vor nicht, was genau Zach anstachelt, oder wieso ich nie richtig warm mit Kip wurde. Denn obwohl ich gerade Kip lieb hatte konnte ich in emotionalen Momenten nichts fühlen. Und das finde ich so schade. Piper und Zoe waren für mich nochmal wichtige Charaktere, die mir aber auch keine Emotionen entlocken konnten. Es spielen noch viele mehr, wie die Beichtmutter, eine wichtige Rolle, wobei ich finde, dass ihr alles selbst lesen solltet 😉
Die Grundidee hat mich echt überzeugt, nur die Story an sich konnte mich nicht ganz kriegen. Ich möchte diese Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, aber wie ihr schon gemerkt habt haben mir die Emotionen gänzlich gefehlt. Es gab so viele harte Momente, in denen tatsächlich sehr bewegende Visionen zu sehen waren, die mich aber so gut wie gar nicht ergreifen konnten. Hierbei hoffe ich einfach, dass sich das in den Folgebänden bessert und ich sowohl mehr zu einer Einheit mit der Protagonistin werde, als auch die anderen Charaktere mehr ins Herz schließe und eben auch um gefallene Leute trauern kann. So sollte es aber auch bei den Charakteren an sich aussehen, denn ich denke mein Hauptproblem war, dass sie kaum Emotionen zeigen konnten. Es gab zwar Schockmomente, aber kaum Tränen oder eben auch mal Witz. Trotzdem muss ich sagen, dass ich sehr gespannt auf die Fortsetzung bin und die Idee der Insel und der vielen Unterdrückungen mich neugierig gemacht hat. Einen Cliffhanger gab es in meinen Augen nicht, da ich mit diesem Ende leben kann, die Geschichte ist aber keineswegs abgeschlossen. Diesmal vergebe ich 3,5 Leseschmetterlinge.
An dieser Stelle danke ich dem Heyne fliegt – Verlag für das *Rezensionsexemplar 🙂
Nine_im_Wahn says
Auch wenn du selbst etwas zwiegespalten klingst, hast du mir das Buch jetzt richtig schmackhaft gemacht! Und ab damit auf den Wunschzettel. 🙂
Nine <3
Nadine says
Das freut mich, es würde mich auf jeden Fall interessieren, was du dazu sagst 🙂
Ich selbst bin wirklich total zwiegespalten. Es ist ne großartige Idee, nur es könnte eben noch viel spannender sein. Vielleicht kommt da ja noch mehr.