Titel: Cinder & Ella
Autor: Kelly Oram
Übersetzer: Fabienne Pfeiffer
Seiten: 444
Format: Paperback
Verlag: Bastei Lübbe / One
Erscheinungsdatum: 28.09.2018
Preis: 12,90€ (D)
Ab 14 Jahren
Coverrechte liegen beim Verlag
Rezensionsexemplar
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.
Als ich dieses Buch das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit genau das ist, was ich gerade brauche und vor allem das, was ich am liebsten lese! Gute Liebesgeschichten mit ausreichend Ernsthaftigkeit und am besten noch einigen schwierigen oder psychologischen Aspekten. All das und noch viel mehr konnte mir diese Geschichte geben!
Es war nicht besonders schwierig, sich in die Protagonistin Ella hineinzuversetzen. Alles startet harmonisch und nimmt dann ziemlich schnell an Fahrt auf, da der bereits im Klappentext erwähnte Unfall nicht lange auf sich warten lässt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich für Ella alles und doch versucht sie, Vertrautes in ihren Tag zu integrieren und sich irgendwann an die Ratschläge ihrer Therapeutin zu halten.
Ich persönlich konnte mich unheimlich gut in Ella hineinversetzen, habe jeden ihrer Schritte nachvollziehen können und ihre Ängste und Sorgen mit ihr geteilt. Ob es Streitsituationen oder schöne Momente waren, ich habe sie einfach gern auf ihrem steinigen Weg begleitet und war wahnsinnig gespannt auf ihre Entwicklung, die sich nach und nach immer deutlicher erahnen lässt. Ella ist eine wirklich starke Persönlichkeit und ein noch stärkerer Charakter, ob es nun ihre Liebe zu Büchern oder ihrer Familie, ihre Art, mit Stress und Mobbing umzugehen oder allgemein immer das Gute in den Menschen zu sehen: ich konnte sie einfach nur mögen!
Ähnlich ging es mir mit Cinder. Ich fand es toll, immer wieder etwas aus seiner Sicht zu erfahren, obwohl ich das in anderen Geschichten nicht immer mag. Hier war es mehr als nur passend und ich habe mich, trotz seiner oftmals überheblichen und doch etwas eingebildeten Art, hoffnungslos in ihn verliebt. Es war als wäre ich Ella und er der Prinz, auf den ich so lange gewartet habe, es war einfach nur himmlisch und schön, die Geschichte um die beiden zu verfolgen, ihre Chats zu lesen und ihren Gesprächen zu folgen! Ich konnte den Moment des Aufeinandertreffens kaum abwarten und war immerzu aufgeregt!
Ich denke diese Aspekte verraten schon, dass mich die Charaktere voll und ganz in ihren Bann gezogen haben, und ja, sie alle waren unheimlich ausdrucksstark! Anfänglich hatte ich meine Schwierigkeiten mit Ellas ’neuer‘ Familie, doch den ein oder anderen von ihnen, insbesondere Juliette, mochte ich plötzlich, vor allem gegen Ende, richtig gern. Doch auch Ellas Dad hat einige Geheimnisse, bei denen ich es toll fand, dass sie noch herauskamen und auch Anastasia könnte einen weicheren Kern haben, als man annehmen sollte. Tatsächlich hält man die Zwillinge, bzw. die neuen Stiefschwestern von Ella erst einmal für sehr grausam, doch in meinen Augen hat sich in der Zeit wirklich viel getan und das macht diese Geschichte nur umso realistischer, insbesondere durch die Therapien, Mobbingattacken und all die anderen Details!
Wen ich keinesfalls vergessen möchte sind natürlich Vivian und Rob, die erst später hinzukommen, in meinen Augen aber eine unheimlich große und elementare Rolle einnehmen, genauso wie Ellas Therapeuten und Vivians Dads, aber auch Jennifer und Scott. Ich mochte alle so gern und hatte wirklich das Gefühl, dass sie meine eigenen Freunde geworden sind. Es war einfach schön zu lesen, trotz der harten Zeiten.
Dieses Buch ist einfach etwas besonderes, denn ich hatte immerzu das Gefühl, dass ich selbst betroffen bin, weil mir jede Kleinigkeit so nah gegangen ist, als wäre ich selbst Ella. Ich habe ihren Frust, ihre Angst, ihre Trauer, jeden Kloß im Hals und jede verzweifelte Tat, jeden Schlag, jede Phobie und Therapie, all die Freundschaften und Feindschaften und ganz besonders die Liebe gespürt, die die Autorin so feinfühlig oder eben auch mal sehr offensiv und grausam eingeführt hat. Ella ist eine Protagonistin, mit der ich mich hundertprozentig identifizieren konnte und die ich durch ihre starke Entwicklung innerhalb der Geschichte bewundere. Vor allem aber ist mir die Beziehung zwischen ihr und ihren Mitmenschen, insbesondere natürlich der zu Cinder, nahe gegangen. Ich kann nicht beschreiben, wie sehr mich all das – die Therapien, ihre Gedanken, die Familiensituation und diese unvergleichbare Liebesgeschichte – mitgenommen hat. Es war wunderschön und traurig zugleich, aber letztendlich war es, ich kann es nicht anders sagen, poetisch und perfekt. Von mir gibt es 5 Federn mit Extraauszeichnung!
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