Eine fremde Welt, der unseren nicht ganz unähnlich: Es geschehen
merkwürdige Dinge. Eigentlich wollen die Bewohner Karhunas einen
mächtigen Gott beschwören. Doch stattdessen erhalten sie zwei junge,
überraschte Frauen als Antwort auf ihre Gebete. Für Ginger und Tess,
zwei durchaus ungewöhnliche Mädchen, beginnt ein neues und aufregendes
Leben in der mystischen Welt der Hüter. Sie begleiten die freundlichen,
menschenartigen Wesen in die Stadt Karassa und nutzen die Chance, um ihr
altes, bitteres Leben endgültig hinter sich zu lassen. Alles scheint
perfekt zu sein, die idyllische Stadt bietet ihnen ein Heim und die
Möglichkeit, wahre Magie zu lernen. In der Familie der kindlichen
Seherin Haischa werden sie liebevoll aufgenommen und fassen wieder Mut.
Nur die regelmäßigen Angriffe eines wütenden Drachen trüben das Glück.
Als schließlich mysteriöse Dinge in der Stadt geschehen und Ginger das
Drachengelege unweit der Stadt entdeckt, werfen die Geschehnisse tiefe
moralische Fragen auf. Hin und her gerissen zwischen Dankbarkeit und Wut
müssen sie sich entscheiden, ob sie dem Land und ihren neuen Freunden
in einem drohenden Krieg beistehen werden, denn nur ihre ungewöhnliche
Verbindung zu einander kann das unnötige Blutvergießen verhindern.
Sollten sie sich entschließen zu helfen, wird es eine gefährliche
Gratwanderung für Ginger, die sich immer mehr den magischen Künsten
hingibt und nicht merkt, wie nahe sie schon am Abgrund steht.
Mit dem
Verkauf dieses Buches wird das Austrian Sri Lankan Elephant Research
& Conservation Project unterstützt. Dieses Projekt untersteht dem
Wiener Zoo und versucht, in Sri Lanka ein friedliches Zusammenleben
zwischen den letzten wildlebenden Elefanten und der Bevölkerung zu
ermöglichen. Zusätzlich werden mehrere Elefanten-Waisenhäuser betreut,
wo verwaiste, misshandelte und verletzte Elefanten ein Zuhause und
liebevolle Pflege finden.
Bevor ich zu meiner eigentlichen Meinung komme muss ich sagen, dass mich das Buch so wohl nicht angesprochen hätte. Das Cover konnte mich nicht fesseln, aber der Klappentext hat mich dann doch neugierig gemacht.
Das Buch handelt vor allem von einer anderen Welt, mit Drachen, Freundschaften und der Andersartigkeit, die man hier sehr gut wiederfindet. Ich bin sehr überrascht gewesen, als ich gemerkt habe, in welche Richtung das Buch geht.
Gerade der Anfang hat mir gut gefallen, ich konnte mich unheimlich gut einfinden und fand gerade die Verbindung zwischen den Zwillingsschwestern sehr schön. Mit der Zeit erfährt man dann auch immer mehr darüber, was dem Ganzen noch mehr Magie gegeben hat. Den Mittelteil fand ich mal so mal so. Gerade als alles noch neu war fand ich es interessant und spannend weiterzulesen, die Landschaft wurde auch immer schön beschrieben. Mit der Zeit habe ich das ein oder andere allerdings auch mal als langatmig empfunden.
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass man gegen Ende nicht genau wusste, was in Tess und Ginger vorgeht, wo man doch sonst genau beschrieben bekommen hat, wie ihre Gedanken aussehen, was sie verbindet usw. Da war ich doch recht überrascht, obwohl ich mir das hätte denken können. Überraschungen gibt es hier außerdem des öfteren und ein Buch dieser Art habe ich so auch noch nicht gelesen 🙂
Zu Tess und Ginger an sich kann ich sagen, dass ich sie anfangs unglaublich sympathisch fand. Zwischendurch hatte ich immer mal wieder mit Entscheidungen und dem ein oder anderen Verhalten der beiden, insbesondere Ginger zu kämpfen. Trotzdem ist gerade die Liebe zwischen den beiden schön und man merkt einfach, dass sie immer füreinander da sind und sie sich auf ihre eigene Art in die neue Welt einfinden.
Diese neue Welt ist der rote Oktran, man könnte es auch eine Art Parallelwelt nennen, wobei die eigene Person hier ja nicht vorhanden ist.. also sagen wir einfach ‚andere Welt‘. Sobald die beiden sich plötzlich in dieser wiederfinden sind natürlich erstmal alle überrascht. Sowohl sie als auch die Bewohner hatten etwas anderes oder eben nichts dergleichen erwartet, was erstmal zu Verwirrung führt, die aber durch schöne Einführungen gelegt wird.
Es gibt dort so viele Eigenheiten, so sehen Pferde anders aus als bei uns und es gibt auch ganz neue Wesen, oder eben Drachen. Auch der Aufbau der Gesellschaft und die Technik ist dort komplett neu für die Schwestern. Die Sprache in den Büchern ist ebenfalls anders und mit der Zeit merken die Schwestern auch, dass die Leute dort gar nicht so glücklich sind, wie sie erst dachten und dass auch die Magie ihre Nachteile mit sich zieht.
Gerade den Aspekt der Magie, Drachen und der eigenen Kultur ist auffällig und hat mir gut gefallen. Ich war am Ende doch sehr geschockt, wie weit die Vorstellung der Menschen geht und war gespannt, wie sich das letztendlich entwickeln würde. Spätestens da merkt man, dass es das Gegenteil von uns ist.
Die Nebencharaktere sollte man natürlich auch noch nennen. Gerade Karim und Majra, sowie Haisha konnten mich absolut überzeugen! Es gab auch noch andere, die dann mal mehr mal weniger lieb waren und mich gern auch zwiegespalten zurückgelassen haben. Am Ende hat man auf jeden Fall viele Namen im Kopf und auch von jedem eine Meinung.
Das Buch konnte mir definitiv ein paar schöne Lesestunden bringen und mich gerade in Bezug auf die Idee mit den Drachen, der Magie und der gesellschaftlichen Lage beeindrucken. Letzteres hat sich dann vor allem im Ende gezeigt und kann sicher den einen oder anderen Leser auf die Palme bringen! Es gibt unheimlich viele kleine, aber auch größere Abenteuer und Herausforderungen in diesem Buch, denen sich zwei doch eigentlich ganz ’normale‘ Mädchen stellen müssen. Dass auch die beiden eine Art Geheimnis haben merkt man als Leser ziemlich schnell.
Es gab auch unheimlich viele Charaktere, einige die man ins Herz schließen und einige, die man gar nicht ausstehen konnte.
Leider empfand ich den Mittelteil öfter als langatmig, das Ende dafür wieder als sehr spannend!
Insgesamt werde ich diesmal 4 Leseschmetterlinge vergeben 🙂