Rezension – Night of Crowns (Stella Tack)

 

Titel: Night of Crowns
Autor: Stella Tack
Seiten: 480
Format: Paperback
Verlag: Ravensburger
Erscheinungsdatum: 22.01.2020
Preis: 14,99€ (D)
Coverrechte liegen beim Verlag
Ab 14 Jahren
Band 1/2

 

 

Schwarz oder weiß?
Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?
Seit Jahrhunderten liegt über den Adelshäusern Chesterfield und St. Burrington ein unbezwingbarer Fluch – und das bis heute, obwohl aus den Anwesen längst Internate geworden sind. Von alledem ahnt Alice nichts, als sie für eine Summer-School nach Chesterfield kommt. Die Zeichen auf den Handgelenken ihrer Mitschüler fallen ihr nicht auf, dafür fesselt der charmante, wenn auch undurchschaubare Vincent umso mehr ihre Aufmerksamkeit. Sein Lächeln lässt sie alles um sich herum vergessen – bis Alice eines Morgens eine ihrer Mitschülerinnen versteinert im Wald entdeckt und auch auf ihrem eigenen Handgelenk das Symbol einer Schachfigur auftaucht.

 

Wow. Viel mehr bringe ich gerade nicht zustande, weil ich das Buch gerade erst beendet habe. Nachdem mir bereits ein paar Freunde gesagt haben, dass das Buch ganz toll sein soll, war mir eigentlich schon vor dem Lesen klar, dass ich es auch mögen muss. Als ich angefangen habe, brauchte ich eine Weile, um mich einzufinden, doch je länger ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte mitgerissen und schließlich – Dank des genialen Humors der Autorin – nicht nur zigfach lachen, sondern auch weinen lassen.

Zu verdanken ist das natürlich unter anderem der Protagonistin Alice, durch deren Augen man einen Fluch erleben darf, der unglaublich grausam ist und zahlreiche Jugendliche dazu zwingt, ein Schachspiel zu spielen, das weitaus mehr als ein einfaches Spiel ist. Denn darin geht es um Leben und Tod. Gerade das macht es so spannend und natürlich bleibt es nicht nur dabei, denn kaum fällt Alice in der Schule durch und erlebt erste, merkwürdige Dinge, schon findet sie sich den Sommer über auf Chesterfield wieder und verliert dort nicht nur ihr Herz, sondern auch ihren Verstand.

Dass Alice so leicht zu manipulieren ist, macht es für den Leser sowohl spannend, als auch unglaublich frustrierend. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich Alice mal ordentlich durchschütteln wollte, was mich an einigen Stellen fast schon genervt hat. Andererseits hat es genau das so spannend gemacht. Die Traumsequenzen, die immer wieder auftauchen, haben es interessant gemacht und am Ende für eine Überraschung gesorgt. Gemeinsam mit ihnen und Alice deckt man nach und nach die Karten auf und gleichzeitig hatte ich als Leserin oft das Gefühl, mehr als sie zu wissen und die Fassaden der Menschen um sie herum zu durchschauen. Letztlich kann man aber doch nur rätseln und muss sich gedulden, bis nach und nach aufgedeckt wird, wer seine Persönlichkeit nur vorspielt und wer tatsächlich ist, wie er ist.

Die Charaktere sind unglaublich vielschichtig und zahlreich. Es hat mir gefallen, dass man jeden einmal sieht und zu einigen sogar ziemlich schnell eine Beziehung, bzw. Verbindung aufbaut. Vor allem Isoldie und Jackson, aber auch Hawkins und Bastion haben mir gefallen! Zu Beginn waren es vor allem Ivory und Lark, weil diese mir am sympathischsten und vor allem ehrlichsten vorkamen. Gleich neben Curse, der nach wie vor mein absoluter Lieblingscharakter ist! Seine Sprüche und die freche Art haben mich, nicht nur einmal, zum Lachen bringen können! Bei Vincent hingegen hatte ich bereits auf der ersten Seite ein ganz komisches Gefühl. Ob dieses berechtigt ist oder nicht, müsst ihr natürlich selbst lesen.

Man kann hier definitiv nicht sagen, dass es langweilig wird. Im Gegenteil, es ist immer etwas los! Zwischendurch habe ich mir schon fast etwas Ruhe gewünscht, damit die arme Alice sich mal ausruhen und das Leben genießen kann, statt ständig Angst haben zu müssen. Andererseits hat diese Spannung dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, was es mit diesem eigenwilligen Schachspiel und dem damit verbundenen Fluch auf sich hat, über den man nur nach und nach mehr herausfindet. Abgesehen davon hat man schnell lernen müssen, dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist. Es steckt sehr viel mehr dahinter.

Besonders spannend fand ich, dass das Spiel im Wald, zwischen den Internaten St. Burrington und Chesterville, stattfindet und immer 24h eines der beiden Internate, bzw. der jeweilige König, am Zug ist. Allein die fantastischen Fähigkeiten, die die Autorin sich da ausgedacht hat, sind besonders und durchdacht und dabei immerzu auf die Spielfiguren bezogen. Dadurch gab es immer etwas Neues zu entdecken und Geheimnisse aufzudecken, die die Figuren lange Zeit versteckt halten. Vor allem Alice bleibt natürlich ein Geheimnis, da sie als ‚überschüssige‘ Figur für beide Teams spannend wird und dabei als Slave eine Rolle einnimmt, die jede beliebige Figur annehmen kann. Oder ist da etwa mehr? Auch jetzt noch würde ich am liebsten sofort mit Band 2 weitermachen und herausfinden, wie es für alle ausgeht. Muss am Ende noch jemand sterben? Werden einige der Figuren wieder ins Leben zurückgeholt werden können oder sind sie auf ewig verloren? Ich bin so gespannt und habe so viele Fragen! Vor allem aber möchte ich wissen, ob Alice ihr Herz nicht längst an jemanden verloren hat, der sie wirklich verdienen würde.

 

 

Hach, Leute, ich bin  so fertig! Mein Herz ist total aufgeregt und im nächsten Moment gebrochen, Kater Curse bringt mich beim bloßen Gedanken an seine dummen Sprüche immer noch zum Lachen und Alice treibt mich auch nach dem Lesen noch in den Wahnsinn, weil sie mal total dämlich und dann wieder wahnsinnig klug ist! Natürlich will die Autorin uns ärgern und hat einen wirklich spannenden Humor, dennoch will ich schon jetzt nicht länger auf Band 2 warten! Das Buch war großartig, besonders und vor allem eine völlig neue Idee. Ich kann es kaum erwarten, mehr von der Autorin zu lesen, herauszufinden, wie es mit den Schachspielern weitergeht und ob Alice Herz sie am Ende an den rechten Fleck führen wird, oder nicht. Danke Stella Tack für dieses spannende Abenteuer! Fantasy-Fans sollten es lesen. Da ich einer bin gibt es von mir – ja, trotz meiner Aufregung zwischen den Seiten (oder gerade deshalb) 5 Federn mit Extraauszeichnung! Das Buch reiht sich damit in meine Lieblingsbücher ein.