Hallo ihr!
Heute Mittag hat mich ein Buch erreicht, das ich in einer *Leserunde lese und das einen ziemlich schnell ans Ende bringt 🙂
Titel: Mit dem Narbenherz
leicht, stolpert hier und da über ihre kleinen und größeren Schwächen
und möchte gerne besonders sein. Eines Tages trifft sie diesen Jungen.
Er ist ihr seltsam vertraut. Und er gibt ihr das unglaubliche Gefühl,
genau das zu sein, was sie immer hat sein wollen. Es muss die große
Liebe sein. Was sonst?! Tess ahnt nicht, dass er ihr mehr schadet als
jede heimtückische Krankheit. Und sie weiß nicht, dass er genau das
beabsichtigt – sie zu zerstören… Eine Geschichte über das, was Liebe
nicht ist und über das, was Liebe ist… und eine Geschichte, die junge
Menschen vorbereiten möchte, auf dass sie achtsam sind, wem sie ihr Herz
schenken.
Ich finde es nicht besonders leicht, dieses Buch zu bewerten. Die Grundaussage der Autorin ist bei mir angekommen. Auf der anderen Seite bin ich nicht ganz überzeugt von den Details der Geschichte und habe das Gefühl, dass sich zu sehr auf die Nachricht konzentriert wurde, was das Buch aussagen soll, als auf das wie und warum es passiert.
Zu Tess habe ich keinen direkten Bezug finden können. Ich habe ihre Gedanken zwar verstanden, weiss, dass sie leidet, aber verstehe so gut wie nicht warum.
Mir ist klar, dass es hier vor allem um das geht, was mit ihren Gefühlen gemacht wurde. Dass sie ausgenutzt und unfair behandelt worden ist. Aber in meinen Augen ist es so, dass ihre Geschichte dem Leser nicht klar genug vor Augen führt, was eigentlich mit ihr passiert. Es fehlen mir sozusagen die einzelnen Phasen des „Kaputtgehens“ und des „Erkennens“.
Tess berichtet dem Leser von ihren Gefühlen. Sie sagt, wie schlecht sie behandelt wurde und dass sie einsieht, wie falsch das alles war. In dicker Schrift wird dann von dem damals erzählt, das aber im Präsens geschrieben ist. Hier konnte ich mich doch öfter besser einfinden, aber viele Reaktionen von Tess nicht nachvollziehen.
So zerrt sie beispielsweise ein Mädchen zu Boden, das mit dem Jungen den sie „liebt“ redet, obwohl sie mit diesem nichtmal Händchen hält.
So ganz verstehen tue ich nicht, wie man mit jemandem zusammen sein kann, ohne körperlichen Kontakt zu haben, ohne wirklich Zeit miteinander zu verbringen und nach einigen Minuten wieder und wieder abgeschüttelt zu werden. Und bei Tess schien das ja am Anfang schon so zu sein. Also hätte die Einsicht in meinen Augen viel schneller da sein müssen.
Stattdessen hungert sie sich zu Tode? Aus Liebe?
Mein Problem ist denke ich einfach, dass ich nicht verstanden habe wieso. Wie kann man sich in jemanden verlieben, ohne ein Detail zu kennen? Oder die Person zumindest ab und zu länger als ein paar Minuten zu sehen.
Was ich gut nachvollziehen konnte waren die Gespräche. Also dass er mal von einem freundlichen zu einem bösen Ton gegangen ist und sie so zunehmend verunsichert hat. Oder mal ganz der Gentelman und dann wieder ein Monster war.
Auch andere Details sind mir ins Auge gestochen. Nur dieser seelische Schaden, dieses wirklich „nicht-essen-wollen“ und eingenommen werden, ist nicht bei mir angekommen. Mir fehlten einfach die Stadien. Und wenn ich einen Jungen mit vielen anderen Mädchen sehe wache ich auf.
Da das Buch aus zwei Teilen besteht, ging es darum hauptsächlich im ersten Teil. Im Zweiten wurde von ihrem Leben danach berichtet.
Ich fand die Rolle der Freundin Jenny bei den Nebencharakteren mit am stärksten, obwohl sie kaum erwähnt wird. Klaus kommt etwas später dazu, ist dann aber neben Tess ebenso wichtig und nimmt die Rolle des neuen Freundes ein.
Hier war vor allem die Entwicklung von Tess wichtig, die bei mir allerdings auch wieder an einigen Stellen Fragen aufgeworfen hat.
Wie ich gesagt habe: Die Message ist angekommen. Ich denke, dass diese auch bei allen anderen Lesern ankommen wird. Man sollte sich nie voll und ganz von einer Person einnehmen lassen, muss aufpassen, wachsam sein und seine Interessen und Freunde weiterhin verfolgen.
Leider ist mir die Geschichte dabei verloren gegangen und bestand im ersten Teil so gut wie nur aus Gedanken. Außerdem hat mir da einfach das Nachvollziehen des Handelns, sowie ernstere Situationen mit ihm gefehlt.
Im zweiten Teil wurde es besser, was die Geschichte angeht. Da gab es allerdings auch den ein oder anderen Kritikpunkt.
Ich finde keineswegs, dass dies ein schlechtes Buch ist. Die Umsetzung ist einfach nicht ganz so, wie ich sie mir gewünscht hätte. Ich denke an und für sich kann man da sehr viel rausholen. Abgesehen davon ist mir die Autorin mit ihrem Schreibstil nicht unsympathisch und weiß die Nachricht zu überbringen.
Ich vergebe 3 von 5 Leseschmetterlingen.
Romantic Bookfan says
Hm, deine Rezi hört sich nicht so an, als ob man das Buch lesen müsste 🙂 Ich finde auch eher romantische Bücher schöner, bei der es ein Happy End gibt.
LG Desiree
Nadine says
Oh ja, geht mir genauso 🙂 Das Buch war einfach nicht meins.. Mir fehlte der Bezug.
Liebe Grüße!
Julia Jawhari says
Hallo Nadine,
ja, ich erinnere mich – bei Dir ist 'Mit dem Narbenherz' nicht so angekommen. Wer ein romatisches Buch oder eine "typische" Liebesgeschichte erwartet, wir hier sicherlich enttäuscht werden…
Du hast einen sehr schönen und stilvoll gestalteten Blog! Weiterhin viel Lesevergnügen und ein herzlicher Gruß
Julia
Nadine says
Hallöchen liebe Julia 🙂
Ich freue mich unendlich sehr, dass du hier vorbeischaust und es dir gefällt!
Es tut mir auch total leid, dass mir das Buch gar nicht so gefallen hat, aber es gab ja viele andere, die es toll fanden 🙂
Dir weiterhin viel Spaß beim Schreiben!
Julia Jawhari says
Das muss Dir gar nicht leidtun! Für mich ist es sehr spannend zu sehen, wem mein Buch gefällt oder nicht nicht gefällt und warum…
Liebe Grüße Julia