Titel: Like Snow we fall
Autorin: Ayla Dade
Seiten: 528
Format: Paperback
Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum: 09.11.2021
Preis: 12,00€ (D)
Coverrechte liegen beim Verlag
Band 1
Als Paisley mit nichts als ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, raubt ihr die bezaubernde Winterwunderlandschaft den Atem. Angesichts des mit einer glitzernden Eisschicht überzogenen Silver Lake vor der mächtigen Kulisse der Rocky Mountains vergisst sie für einen Moment, dass sie vor ihrem alten Leben flieht. Ab jetzt zählt für sie nur noch die Zukunft: Die begabte Eiskunstläuferin nimmt einen Trainingsplatz an der renommiertesten Schule Aspens an und träumt insgeheim von Olympia. Auf ihrem Weg an die Spitze darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen – schon gar nicht von dem selbstverliebten Snowboarder Knox. Von allen gefeiert und unverschämt attraktiv, steht er im Mittelpunkt jeder Party. Paisley versucht, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren, denn er ist nicht gut für sie – bis sie unerwartet eine andere Seite an ihm kennenlernt.
Nachdem eine gute Freundin mir sagte, dass Like Snow we fall mich aus meiner Leseflaute holen und mir winterliche Glücksgefühle vermitteln würde, habe ich nicht lang gefackelt und es sofort begonnen, als es bei mir ankam. Was soll ich sagen – sie hatte recht! Aspen hat mich verzaubert und bis heute nicht losgelassen. Und das sage ich, weil mein Lesevergnügen mit dem Buch nun schon über einen Monat her ist.
Paisley ist eine wundervolle Protagonistin. Ihre Geschichte hat mich im Laufe des Buches sehr berührt, zumal wir als Leser*in immer und immer wieder neue Bruchstücke zugeworfen bekommen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wieso sie sich verhält wie sie sich verhält und wieso sie so große Angst hat, als sie in Aspen ankommt und beginnt, sich dort wohlzufühlen. Neben ihrem Charakter gefiel mir aber auch ihre Leidenschaft – das Eislaufen! Niemals hätte ich gedacht, dass eine Autorin den Sport derart gut beschreiben könnte, dass ich mir bildlich vorstellen kann, was gerade passiert. Und das, obwohl ich keine Ahnung davon habe.
Wenn wir schon beim Beschreiben und damit beim Schreibstil sind, würde ich auch dazu gern direkt etwas sagen. Denn Ayla Dades Schreibstil ist magisch. Sie schafft es, die Gedanken der Protagonisten abwechselnd metaphorisch und umgangssprachlich darzustellen und dadurch ein perfektes Gleichgewicht zu schaffen. Ich habe es geliebt, wie direkt die Charaktere miteinander gesprochen haben und wie wunderschön und bildlich ihre Gedanken waren. Der Zauber von Aspen, aber auch der zwischen den beiden Protagonisten hat mich dadurch ganz einnehmen können.
Knox hat mich als Protagonist aber ebenso begeistern können, wie Paisley. Dass er Snowboardstar ist und es gar nicht sein will, er seinen Vater nach dem Verlust der Mutter aber auch nicht enttäuschen will, hat es immer wieder spannend gemacht. Mir gefiel es, dass die Autorin einzelne Passagen der Familie eingebaut hat und so zeigen konnte, dass Knox Vater ein guter Mensch ist, es aber trotzdem unausgesprochenes gibt. Die Spannung solcher Szenen war teilweise kaum auszuhalten und hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, miteinander zu sprechen. Das gilt auch für die Szenen, in denen er auf die verletzliche Paisley trifft, die sich ihm gegenüber aber trotzdem so tough zeigt, dass sie beweist, was für ein Gewicht auf ihren Schultern lastet. Ich habe es geliebt, dass Knox nicht der vermeintliche Retter in der Not war, sondern stattdessen als Stütze gedient hat. Er hat Paisley sein lassen wie sie ist und ihr zugleich seine dunkelsten Seiten von sich zeigen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie geht.
Die Szenen zwischen den beiden haben mich unglaublich mitgenommen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich beim Lesen dieses Buches geweint habe. Die Mischung des zauberhaften Schreibstils, der Kulisse, der Nebencharaktere und aufkommenden Gefühle hat mich derart mitgenommen, dass mir diese Geschichte wie die Nacherzählung der Realität vorkam. Und gleichzeitig fühlte ich mich den Protagonisten so verbunden, dass ich mich wie sie gefühlt habe. Als wären es nicht ihre, sondern meine Narben. Als hätten nicht nur sie, sondern auch ich ein neues Zuhause gefunden.
Die Nebencharaktere haben dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Vor allem Gwen hat mich begeistert, aber auch Harper, Wyatt, Aria, Camila, Paisleys Lehrerin und die Jungs vom Eislaufen haben die Geschichte zu etwas besonderem gemacht. Allgemein gab es viele Nebencharaktere, die wichtig wurden und die auf irgendeine Art so viel Wärme ausgestrahlt haben, dass man gar nicht gemerkt hat, dass es immer mehr wurden. Die Gastfreundlichkeit in Aspen ist einfach wundervoll. Und auch verrückte Charaktere wie Will haben mir das Lesen versüßt.
Diese Geschichte ist sehr besonders für mich. Ich habe mich beim Lesen gefühlt, als würde ich ankommen. Als wäre ich Zuhause. Es war ein Gefühl von Wärme, Zufriedenheit, Aufregung, Trauer und Liebe. Alles gleichzeitig. Paisley und Knox, aber auch die vielen einzigartigen Nebencharaktere haben es mir leicht gemacht, sie zu lieben. Vor allem aber haben mich ihre individuellen Geschichten und Narben der Vergangenheit beeindrucken können. Der magische Schreibstil der Autorin hat dieses Gefühl noch verstärkt und deshalb kann ich es kaum erwarten, mehr von ihr zu lesen! Von mir gibt es hier eindeutig 5 Federn und die Extraauszeichnung für meine Lieblingsbücher. Paisley und Knox haben sich mit ihrem Schmerz und ihrer Liebe in mein Herz geschlichen. Ihren Alltag hätte ich noch ewig weiterverfolgen können. So schnell werde ich Aspen nicht vergessen.
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