Titel: Cassardim – Jenseits der schwarzen Treppe
Autorin: Julia Dippel
Seiten: 432
Format: Hardcover
Verlag: Planet!
Erscheinungsdatum: 21.11.2020
Preis: 17,00€ (D)
Band 2
Als Goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen ist Amaia den Mächtigen in Cassardim ein Dorn im Auge. Auf ihrer Reise durch die Fürstentümer muss sie deshalb nicht nur die höfischen Intrigen überleben, sondern auch diverse Mordanschläge. Besonders in der Schattenfeste, wo Liebe als Schwäche gesehen wird, schwebt Amaia in großer Gefahr. Um sie zu schützen, ist Noár gezwungen, erneut zu dem skrupellosen Prinzen zu werden, den alle so fürchten. Doch wieder einmal ist nichts, wie es scheint, sodass nicht nur Amaias Herz auf eine harte Probe gestellt wird.
Nachdem Band eins ein absolutes Jahreshighlight von mir war, waren meine Erwartungen an Band zwei entsprechend hoch. Bevor ihr euch auf den Rest der Rezension stürzt kann ich euch sagen: Band zwei hat erfüllt, was Band eins versprochen hat. Eine Steigerung (unglaublich, dass das überhaupt möglich war)! Wer mir auf meinen sozialen Kanälen folgt, weiß, dass ich nach dem Ende dieses Buches komplett aufgelöst war. Und damit meine ich emotional. Also ehrlich, ich war fix und alle.
Amaia hat mir auch in diesem Band wieder mehr als gut gefallen. Ich liebe ihre Schlagfertigkeit, ihre starke, mutige, selbstlose und liebevolle Seite. Ich liebe es, dass sie für das einsteht, was sie verteidigen will und dass man sich so gut mit ihren Entscheidungen und dementsprechend auch mit ihr identifizieren kann.
Noár hat mich – wie nicht anders zu erwarten – wieder einmal komplett umgehauen! Der Kerl ist einfach ne Wucht, anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich liebe die zwei verschiedenen Seiten an ihm und ich liebe es, dass Julia Dippel es schafft, uns ernsthaft an ihm zweifeln zu lassen, obwohl er immer wieder bewiesen hat, dass wir das nicht tun müssen. Was in diesem Band passiert ist einfach unfassbar. Denn ich habe an ihm gezweifelt und ihn zugleich so sehr geliebt. Das lässt sich wohl nicht beschreiben, wenn man es nicht selbst gelesen hat.
Doch natürlich konnten nicht nur unsere zwei Hauptlieblinge punkten. Auch die Nebencharaktere, wie Pash, Rhome, Junos, Nox, Keeza, Esekra, Zoey, Lazar Moe und Flummel konnten mich auf ganzer Linie überzeugen! Insbesondere Moe und Flummel haben mich in diesem Band komplett gecatcht! Ich LIEBE sie! Aber auch die neun Tode (nein, ich werde hier nicht auflösen was das bedeutet), von denen wir hoffentlich noch mehr erfahren werden, haben mich komplett überrascht. Das sind natürlich noch lange nicht alle, aber ich würde behaupten, dass es vorerst die wichtigsten sind. Und allein die Tatsache, dass es trotzdem noch viele bleiben zeigt, dass die Autorin es problemlos schafft uns mehrere Charaktere ins Herz schließen zu lassen. Ich drücke jetzt mal ganz fest die Daumen, dass keiner von ihnen auf den letzten Metern draufgeht 😀
Es gibt auch neu dazugekommene Charaktere, wie Ilion, der wahrscheinlich der Einzige ist, den ich mag, aber eben auch solche, von denen wir schon wussten und die wir nun offiziell kennenlernen. Shaell und Zima sind die zwei großen neuen Probleme in diesem Band und sorgen für das ein oder andere mulmige Gefühl, das sich nicht so leicht abschütteln lässt. Vor allem Zima stellt uns als Leser, aber auch Amaia vor eine Probe. Aber haltet durch, Leute! Wir können ihr immer noch eine reinhauen 😀 zumindest gedanklich.
Das altbekannte Problem in Form des Chaos und Fidrin dürfte allen LeserInnen von Band 1 klar sein. Ich finde es toll, wie es sich durch alle Bände zieht und das größte aller Übel darstellt. Da Fidrin (Spoiler) in Band 1 verschwindet, ist nun Katair, auch bekannt als Amaias Vater, der neue Vollpfosten. Ich hätte mich gefühlte tausendmal über ihn und seine Dummheit aufregen können, aber das trifft ja sogar auf einige Szenen mit Noár zu (hehe). Jedenfalls war ich wirklich überrascht, dass wir diesmal nicht nur mher über ihn und seine Geschichte, sondern auch über Amaias Mutter und sogar Noárs Vorgeschichte erfahren. Natürlich hat die Autorin sich hierfür etwas ganz besonderes überlegt. Ich war jedenfalls unglaublich beeindruckt und gleichzeitig völlig fertig, weil ich nicht wollte, dass es so ist. Für Band 3 bedeutet das jedenfalls eine enorme Veränderung für Cassardim und unsere Charaktere.
Für alle, die Band 1 gelesen haben ist aber auch klar, dass die Kristallsplitter eine große Rolle einnehmen müssen. Amaia hat also (wortwörtlich) alle Hände voll zu tun. Nicht nur mit ihrem schnuckeligen Kerl, sondern vor allem mit der Macht, die nun Besitz von ihr ergreift. Gerade diese Szenen empfand ich aber als super spannend. Insbesondere die Poolszene (mehr sage ich an dieser Stelle nicht) fand ich gran-di-os! Ihr werdet euch kaputtlachen, Leute. Ich hab’s jedenfalls getan.
Allgemein habe ich in diesem Band gefühlt viel mehr genossen und gelacht. Ich habe mich einfach treiben und mitreißen lassen von den Charakteren, ihrem einzigartigen Humor, dem atemberaubenden Setting, den neuartigen Wesen und der kompletten grandiosen Welt! „Julia Dippel macht das schon“, habe ich mir gedacht. Da muss ich mir keine Sorgen machen, dass irgendetwas kompletter Mist wird, weil die Frau es einfach drauf hat. Warum also sollte ich mich während des Lesens stressen? Nö, dachte ich mir, mache ich nicht. Und genau das war die richtige Entscheidung, denn ich hatte so viel Spaß beim Lesen, dass ich an der einen Stelle laut auflachen musste, während ich an einer anderen so sehr geweint habe, dass ich pausieren musste (ansonsten kann ich ja nichts sehen).
Die verschiedenen Völker haben mich auch in diesem Band wieder sehr beeindruckt, allerdings möchte ich da jetzt gar nicht groß drauf eingehen, weil meine Rezi gerade viel zu lang wird. Nur so viel: auch diesmal gibt es wieder einige Streitigkeiten zwischen ihnen, die sie aber nur noch interessanter machen.
Der goldene Berg wurde Gott sei Dank auch wieder besucht, denn seinen Humor habe ich ja schon in Band 1 enorm gefeiert. Diesmal waren wir allerdings nur kurz da und die restliche Zeit im Schattenreich, das wir vorher ja noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatten. Ich muss sagen, dass ich erstaunt war, wie gut Amaia sich dort geschlagen hat. Und tatsächlich glaube auch ich langsam die Schönheit darin zu erkennen. Humor hat das Schattenreich zwar nicht so sehr, aber vielleicht zeigt es den ja auch noch 😀
Ihr könnt euch jetzt schon denken, wie ich das Buch bewerte, oder? Es war einfach nur BOOM-BAM-GRANDIFANTASTISCH! 😀 Anders kann ich es eben nicht ausdrücken. Seit ihr mich heulend vor meinem Handy mit dem Buch in der Hand gesehen habt ist es mir wohl einfach egal, wie ich mich ausdrücke. Denn Leute, es ist doch so: Das Buch hat mich bewegt, mich heulen, lachen und leiden lassen und ich liebe es abgöttisch, also kann ich doch nur sagen, dass ihr es unbedingt lesen müsst, oder? Es ist soeben mein neues Lieblingsbuch im Fantasybereich geworden. Over and out. Mehr muss ich nicht sagen. Die Charaktere, das Setting, der f*cking Schreibstil… es ist unbeschreiblich gut. Was muss ich noch tun, um euch zu überzeugen? Von mir gibt es klare 5 Federn mit Extraauszeichnung.
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