offensichtlich entführt! Aber von wem? Und wo um Himmels willen ist sie
gelandet? Denn an die Wüste grenzen eine arktische Tundra und das Meer,
dahinter liegt eine filmkulissenartige Stadt. Fünf weitere Jugendliche
irren durch die merkwürdige und, wie sich bald zeigt, sehr gefährliche
Szenerie. Und dann tritt Cassian auf: ein unglaublich schöner junger
Mann, der sich als ihr Wächter vorstellt. Ihr Wächter in einem Zoo,
Millionen Kilometer von zu Hause entfernt. Eine Flucht scheint unmöglich
zu sein. Bis sich zwischen Cora und Cassian eine verbotene Anziehung
entwickelt. Doch kann Cora ihm genug vertrauen, um zu fliehen?
Als Hauptprotagonistin kann man vor allem Cora bezeichnen, weil sie in diesem Buch schnell in den Fokus rückt und so eine noch größere Rolle spielt, als die anderen Protagonisten. Durch ihre mit der Zeit völlig andere Sichtweise auf die neuen Umstände wird sie schnell zur Außenseiterin in ihrer Gruppe und versucht selbst, einen Weg aus dem Chaos herauszufinden. Für mich war sie definitiv der sympathischste Charakter, weil sie einfach an ihrem Ziel festhält und sich meiner Meinung nach auch entwickelt.
Natürlich möchte ich euch an dieser Stelle nicht spoilern, ich fand es aber wirklich interessant, wie unterschiedlich die Protagonisten sich verhalten haben und auf welches Ende es letztendlich hinausläuft. Wo ich bei Cora das Gefühl hatte, dass sie versucht alles zu retten, hatte ich bei den anderen das Gefühl, dass sie sich zurückentwickeln und nichts mehr wahrnehmen. Teilweise habe ich wirklich Hass empfunden, weil sie so naiv und starrköpfig waren.
Besonders negativ aufgefallen ist mit Nok, die zu Beginn als zerbrechliches Mädchen auftritt und dann so ganz anders wird. Mich hat diese Entwicklung wirklich überrascht und auch schockiert, denn ich finde nicht, dass man sein Verhalten auf die Art rechtfertigen kann, wie sie es tut. Ebenso ging es mit mit Ralf und teilweise auch mit Lucky, denn beide versuchen, das System nicht anzuzweifeln und so hatte ich das Gefühl, dass sie die Probleme einfach ausblenden.
Leon war für mich ein Protagonist, der leider nicht so oft vertreten war, den ich aber trotzdem unheimlich interessant fand und bei dem ich auch glaube, dass er in den nächsten beiden Bänden noch mehr von Relevanz sein wird. Mali fand ich super spannend, sie war so ganz anders als die anderen und hat mir durch ihr sonderbares Verhalten besonders gut gefallen.
Natürlich muss ich auch Cassian noch nennen, von dem ich im Nachhinein immer noch nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Ist er nun gut oder schlecht? Ist er ehrlich oder nicht? Mag er Cora oder ist er einfach nur anders? Ich bin unglaublich gespannt, wie es in Bezug auf die beiden weitergehen wird und auch in anderer Hinsicht bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung, denn die Umstände gegen Ende sind so ganz anders als zu Beginn und teilweise waren mir viele Charaktere wieder um einiges sympathischer.
Die Story kann ich an sich nur als gut befinden, allerdings hat mir teilweise wirklich Spannung gefehlt. Es fing gut und interessant an, man wollte wissen, wie es weitergeht und was noch passiert, vor allem natürlich, was es mit dem sonderbaren Umfeld auf sich hat. Auch die Täuschungen und die neuen Lebensformen waren unheimlich interessant. Je näher man der Wahrheit und dem tatsächlichen Leben dort gekommen ist, desto besser wurde es und deshalb denke ich auch, dass mich Band 2 wesentlich mehr beeindrucken wird.
Die verschiedenen Lebensformen und Kulturen, die genannt wurden – insbesondere natürlich die Kindred – haben mich mit am meisten in dem Buch gehalten und ich fand diese Entwicklung nicht nur überraschend, sondern auch mal so ganz anders. Ich möchte jetzt wirklich nicht ins Detail gehen, kann euch aber sagen, dass es sich lohnt diese Charaktere kennenzulernen. Einfach weil sie einzigartig sind.
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