Die Außenwand eines Raumschiffs, das die letzten Menschen durch das All
befördert. Um sich ihren Wunsch nach Freiheit zu
erfüllen, findet sie einen Weg in eine vollkommen fremde Welt. Hier
begegnet sie nicht nur ihren eigenen Ängsten, sondern auch vier
Reisenden, in denen sie Verbündete findet. Sie springen durch
Portale, bereisen längst verstorbene Welten und lernen fremde
Zivilisationen kennen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die
Reegan letztendlich die schwerste Entscheidung ihres Lebens
abverlangt.
Für mich war Reegan immer ein Stückchen von mir entfernt und mit der Zeit auch etwas zu hektisch, zu aufgeregt und tollpatschig. Sie schien alles falsch zu machen, eine Last oder auch eine Absonderlichkeit für die anderen Charakter und nicht selbstständig und stark zu sein. Doch kurz nach dem Mittelteil des Buches hat sich einiges geändert und die Unsicherheit weicht einer Klarheit und Poesie, wie man sie nur selten in Büchern findet. Vor allem in die Erscheinung des Riesen habe ich mich verliebt, weil er so weise und besonders wirkt und gerade er macht das Buch einzigartig mit seinen Passagen, die erst mit der Zeit wirklich Sinn ergeben.
Allgemein sind diese Stellen etwas besonderes in der Geschichte und ich finde die Idee der Autorin unheimlich gelungen! Natürlich möchte ich euch nicht zu viel von Reegans Reise vorwegnehmen, doch ich kann euch sagen, dass das Cover des Buches hundertprozentig dem Inhalt entspricht und man die Details darauf auch in der Geschichte selbst wiederfindet. Auch die Innengestaltung ist wunderschön und zahlreiche Bilder, sowie der Wal machen das Buch noch ein Stückchen schöner und lebendiger.
Obwohl ich also wirklich Startschwierigkeiten hatte und nie so wirklich warm mit der Protagonistin geworden bin muss ich sagen, dass das Buch einfach anders ist. Für mich ging vieles zu schnell, ich hatte das Gefühl, dass der rote Faden nicht ganz da war, doch irgendwie gab es dafür etwas anderes, das den Leser unterstützen konnte und das war wahrscheinlich einfach die Tatsache, dass die Weltenmalerin neu und besonders ist und nicht nur mit dem erwähnten Riesen, sondern auch mit allen Welten kommunizieren kann. Es gibt hier nicht nur etwas Neues, nicht nur Fantasy, sondern auch eine Reise der anderen Art, Portale, Freundschaften und einen Touch Dystopie!
Was für mich auch wichtig zu erwähnen ist wäre, dass ich bis jetzt nicht genau sagen kann, was genau die Weltenmalerin überhaupt ist. Natürlich ist mir nun einiges klarer und ich hätte mir zu Beginn noch etwas mehr Einführung gewünscht, um mich einfach besser zurechtzufinden, doch auch jetzt bleibt alles noch geheimnisvoll und fremd. Dies hat sowohl positive als auch negative Seiten, denn einerseits wirkt es umso fantastischer und man kann sich selbst einiges ausmalen, andererseits bleiben so auch einige andere Dinge fremd, für mich ist beispielsweise Reegan nicht ganz greifbar, obwohl sie viel Beachtung bekommt und sich selbst zu finden versucht.
Wo man zu Beginn noch denkt, dass Reegan bloß von ihrem Heimatschiff möchte, um etwas zu erleben, ist bald darauf klar, dass es um alle Welten geht und sie eher auf eine Art Selbstfindungsreise geht, die längst vorherbestimmt war. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, doch ich hätte nach diesem Start nie mit so etwas gerechnet und vielleicht war es deshalb auch erstmal nicht so leicht für mich.
Die Weltenmalerin ist definitiv ein Buch ander anderen Art, denn nicht nur die Idee, sondern auch die Welten sind vollkommen neu und ich würde die Geschichte als eine Art Mix aus Dystopie, Fantasy, Sci-Fi und Liebesgeschichte bezeichnen. Obwohl ich unheimliche Schwierigkeiten damit hatte mich mit der Protagonistin Reegan anzufreunden muss ich sagen, dass sich ihre etwas nervige und schwache Anfangsphase mit der Zeit wandelt und sie zum Ende hin unheimlich poetisch in ihrem Auftreten wird. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass sie egoistisch handelt und das hat mich etwas gestört, dennoch mochte ich die Rolle des Riesen, der zu ihr durchdringen kann und dementsprechend ihre Wandlung viel zu gern, als dass mich das aufgehalten hätte. Auch die Nebencharaktere tragen ihren Teil zur Wandlung von Reegan bei, was mich überzeugen konnte und die Liebesgeschichte – die mich tatsächlich ebenfalls erst gegen Ende überzeugen konnte – hat letztendlich das gewisse Etwas dazugetan, obwohl all das ziemlich vorhersehbar war. Am meisten beeindruckt hat mich schlussendlich der völlig neue Weltenaufbau, der mir sogar zu kurz gekommen ist, denn ich fand die Idee des Riesen, des Wals, der Weltenmalerin und der Träume unheimlich faszinierend. Da hätte für mich noch mehr kommen können und deshalb gibt es von mir auch 3,5 Federn für ein schönes Ende und eine neue Welt!