In Ordnung.
Ich saß bis viertel nach Zehn hier und schreibe jetzt direkt meine Rezension zu….. „Eine Handvoll Worte“ von der einzigartigen Jojo Moyes 🙂
Buchinfos:
Preis: 14,99€ (D) Hier kaufen
Inhalt:
1960. Jennifer Stirling müsste eigentlich glücklich sein: Sie führt ein
sorgloses Leben an der Seite ihres wohlhabenden Mannes. Doch ihr Herz
gehört einem anderen – und er bittet sie, alles für ihn aufzugeben.
2003. Ellie Haworth hat ihren Traumjob gefunden: Sie ist Journalistin
bei einer der führenden Zeitungen Londons. Eigentlich müsste sie
glücklich sein. Doch der Mann, den sie liebt, gehört einer anderen.
Eines Tages fällt Ellie im Archiv ein Jahrzehnte alter Brief in die
Hände: Der unbekannte Absender bittet seine Geliebte, ihren Ehemann zu
verlassen und mit ihm nach New York zu gehen. Als Ellie diese Zeilen
liest, ist sie erschüttert. Was ist aus den beiden und ihrer Liebe
geworden? Sie stellt Nachforschungen an und stößt auf Jennifer: eine
Frau, die alles verloren hat. Alles, außer einer Handvoll kostbarer
Worte.
Wer die Liebe nicht kennt, kennt nichts. Wer sie hat, hat alles.
Meine Meinung:
Ich weiß nicht wie diese Autorin es macht, aber nach dem Buch „Ein ganzes halbes Jahr“ konnte sie mich erneut überraschen und verzaubern.
Diese Geschichte war traurig. Nicht traurig im Sinne von: Ich muss ständig weinen, wie es bei „Ein ganzes halbes Jahr“ der Fall war, aber es zeigt einem wieder einmal die Realität. Und ich habe das Gefühl diese Autorin kann das mit der Realität verdammt gut.
Trotz allem ging es so weit, dass ich des öfteren mal Tränen in den Augen hatte, die ich oft wegblinzeln konnte. Am Ende allerdings musste ich die ganzen Gefühle die ich während des Lesens hatte und das Glück das ich danach verspürt habe einfach rauslassen.
Eine handvoll Worte ist ein perfekt gewählter Titel für dieses Buch. Anfangen tut es mit Ellie. Einer jungen Frau, die eine Affäre mit einem Mann hat, der verheiratet ist. In der heutigen Zeit.
Schon kurz darauf wechselt sowohl das Jahr, als auch die Perspektive. Und das Buch bleibt dann eine sehr lange Zeit im Jahre 1960. Bei der wundervollen aber auch sehr tragischen Liebesgeschichte von Jennifer Stirling und Anthony O’Hare. Jennifer ist eine verheiratete Frau und man beginnt das Lesen als sie im Krankenhaus aufwacht. Sie kann sich an vieles nicht erinnern und fühlt sich bei ihrem Ehemann Laurence nicht wohl. Warum kann sie sich jedoch nicht erklären.
Im Laufe des Buches klärt sich vieles auf, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte. Die Perspektivwechsel sind wirklich unheimlich verwirrend und werden den ein oder anderen wahrscheinlich aufgeben lassen. Denn ich erinnere mich an Perspektiven aus Jennifers, Anthonys, sogar Laurence Sicht und die des Chefs von Anthony, Don. Dann natürlich noch Ellies in der heutigen Zeit. Zu der am Ende auch noch Jennifers und Anthonys wieder dazukommen. Das allein ist nicht unbedingt das Problem. Womit ich anfangs Probleme hatte waren eher, dass zwischen den Zeilen gern auch noch Zeitsprünge unternommen wurden. So wurde erst aus der Sicht wie es jetzt, also nach dem Unfall von Jennifer ist, und es wechselt dann in die Vergangenheit, zu den Momenten in denen die Liebenden sich kennenlernten und sich liebten. Und dann ist es wieder in ihrer Gegenwart.
Ich meine im dritten Teil ging es dann wieder zu Ellie, angefangen mit einem Gespräch. Um ehrlich zu sein hatte ich nach ein bis zwei Kapiteln eingewöhnen keine Probleme mehr mit Zeit und Perspektive aber man sollte sich dessen bewusst sein 😉 Einfach weil es dem ein oder anderen etwas versauen könnte oder vielleicht auch nervt. Mich persönlich hat es einfach nur verzaubert und ich war vollauf begeistert!
Das Buch wollte ich ja sowieso schon lange lesen, ich wusste aber dass ich es nicht unbedingt schnell durchbekommen würde, was auch an der Dicke des Buches lag. Trotzdem wurde mit von einer Bloggerfreundin, MissFoxy oder auch Jule, immer und immer wieder ans Herz gelegt ich solle es endlich lesen. Tja. Danke 🙂 Ich liebe es nämlich.
Jennifer wirkte anfangs eigentlich direkt sympathisch auf mich. Oft wird einem zwar klar, dass sie sehr arrogant auftreten kann und auch muss aber ich schätze es hat auch einfach etwas mit der Zeit zu tun in der wir hier lesen 😉 Dadurch dass sie sich an so wenige Dinge erinnern konnte habe ich wirklich mit ihr gelitten und fand es ebenso schrecklich wie sie mit ihrem Mann zusammenzuleben. Als sie dann diese wunderschönen Liebesbriefe gefunden hat und erfuhr dass diese an sie gerichtet sind, war sie natürlich erstmal überfordert. Aber es fühlte sich richtig für sie an.
Laurence ist wirklich ein Mann, wie ich man ihn sich nicht viel übler vorstellen kann. Klar, es gibt Schlimmere, er hat sie nicht geschlagen oder ähnliches. Aber er hat Jennifer oft gedemütigt und er wusste von der Affäre. Und obwohl sie sich nicht mal daran erinnern konnte hat er sie behandelt wie Dreck. Das hat sie nicht verdient. Er hat ihr immerhin nie Liebe entgegengebracht, so wie ich das sehe. Und außerdem hat er sich nicht einmal bei ihr entschuldigt.
Anthonys Liebesbriefe haben mich so wahnsinnig berührt. Die Liebe die er zu Jennifer hat und die er auch in ihr auslösen konnte hielt so lange.. Es wäre perfekt gewesen wenn sie geschafft hätten, was sie sich vorgenommen haben.
Ich finde es bewundernswert was Ellie in der heutigen Zeit ausgelöst hat. Dass sie als Journalistin einen Artikel gesucht hat und dabei auf eine wirkliche und wahre Liebesgeschichte gestoßen ist, die sie einfach nur super zusammenbekommen hat und wo sie einfach selbst unheimlich viel Liebe und Energie hineingesteckt hat. Sie selbst lernt man natürlich auch weiter kennen. Anfangs wollte ich einfach mehr von Anthony und Jennifer und endlich wissen was daraus geworden ist. Aber auch Ellies Geschichte war interessant :)Sie weiß genau, dass ihre Chefin sie schon lange feuern will und sie geniale Artikel abliefern müsste, ist aber mit dem Kopf nur bei dem Mann, der sie wahrscheinlich gar nicht liebt. Und auch ihre Freunde finden das nicht besonders toll.
Und dann kommt Rory. 🙂 Ich habe wirklich gehofft, dass sie sich in ihn verliebt und es am Ende einfach für alle ein schönes Ende gibt. Wie Ellie sich entschieden hat und was aus Anthony und Jennifer wird kann ich nicht sagen. Aber einige von ihnen mussten unheimlich viel durchmachen um dorthin zu kommen, wo sie am Ende stehen. Sie mussten kämpfen, leiden, lieben und gebrochen werden. Und vielleicht haben sie nach 40 Jahren doch endlich mal das bekommen was sie sich selbst wünschten. Das was sie wirklich begehren.
Fazit:
Ich muss mich einfach bei der Autorin bedanken. Wie kann es sein, dass ein Mensch einem immer wieder die Augen öffnet und das in verschiedensten Situationen? Beim ersten Buch das ich von ihr gelesen habe war es die Geschichte, wie man heute mit Tetraplegikern umgeht. Bei diesem Buch ist es die Sache: Was hat die Zeit verändert? Was hat sie erhalten? Und was ist mit den Briefen?
Immer wieder werden hier auch SMS-Nachrichten gezeigt und man kann sie perfekt mit den altmodischen Briefen vergleichen. Ich für meinen Teil will diese Briefe jetzt einfach nur zurück.
Es ist eine der schönsten Liebesgeschichten die ich lesen durfte. Und das Leben in dieser alten Zeit hat mir überraschenderweise wahnsinnig gut gefallen. Dabei meine ich natürlich nicht das Leben damals selbst, da hat es sich doch heute stark gebessert, vor allem der Umgang mit Frauen. Ich meine die Geschichte einer Liebe, die so viel überstanden hat, dass es schon wehtut.
Die Autorin hat mich weiterlesen lassen. Mich dazu gezwungen. Denn alle Infos hat man erst, wenn man alles gelesen hat. Und ich brauchte das, weil es mich süchtig gemacht hat und ich einfach nicht genug Worte finden kann um zu sagen, dass auch dies ein Buch ist das mehr als 5 Sterne verdient. Dabei will ich doch eigentlich nur mit einer handvoll Worten ausdrücken, was ich wirklich sagen will.
Ich liebe es.
Bitte.. Bitte lest dieses Buch.