Titel: Crescent City
Autorin: Sarah J. Maas
ÜbersetzerIn: Franca Fritz und Heinrich Koop
Seiten: 928
Format: Hardcover
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 17.11.2020
Preis: 22,00€ (D)
Band 1
Ab 16 Jahren
Rezensionsexemplar
Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.
Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.
Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte
Die Queen des Fantasy höchstpersönlich ist zurück! Das war wohl mein erster Gedanke, als ich allein schon das Cover von Crescent City gesehen habe. Eins kann ich euch vorab sagen, Leute: Sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.
Die Protagonistin Bryce mochte ich eigentlich auf Anhieb. Sie war mal etwas ganz anderes, als die üblichen Charaktere der Autorin. Eine richtige Partymaus, mit der ich mich eigentlich überhaupt nicht identifizieren kann. Aber man spürt sofort, wie liebenswürdig und aufrichtig sie gegenüber denen ist, die ihr etwas bedeuten. Und das hat sie unglaublich sympathisch und echt gemacht.
Auch ihre beste Freundin Danika ist mir stark in Erinnerung geblieben. Eine richtige Kämpfernatur, ebenso wie ihre Freundin Bryce. Die beiden ergänzen sich perfekt. Wie Ying und Yang halten sie zusammen und können nicht ohne einander. Und auch das Wolfsrudel, das sie mit in die Geschichte bringt gewinnt man als Leser sofort lieb.
Selbst Hunt Athalar, der zu Beginn der Geschichte wie ein düsterer Engel wirkt, hat mich sofort gecatcht. Natürlich möchte ich nicht zu viel verraten, doch ich bin schwer verliebt in seinen Charakter. Meiner Meinung nach ist er einer der spannendsten Figuren in der ganzen Geschichte.
Doch neben ihm gibt es so viele mehr. Die Viperkönigin, Sandriel, den Hammer, Sabine, Jesiba, Aidas und viele mehr! Sie alle bringen eine wichtige Funktion mit sich und lassen die Frage aufkommen, wer überhaupt welche Rolle einnimmt. Die Komplexität, die Sarah J. Maas in die Geschichte bringt hat mir wieder einmal den Atem geraubt! Und damit kommen wir auch schon zu dem, was ich zusammenfassend gedacht habe:
Atemberaubend. Fesselnd. Grausam. Erschütternd. Brutal. Traurig. Wunderschön. Voller Liebe. Lebhaft. Aufgeladen. Überraschend. Absolut krass! All das sind Begriffe, die diese Buch perfekt beschreiben. Und doch nicht annähernd das ausdrücken, was ich dabei gefühlt habe. Diese Geschichte ist wieder einmal eine rasante Achterbahnfahrt. Ganz so, wie es sich gehört.
Ich will es nicht beschönigen. Die ersten 50 Seiten waren hart. Super hart. Die Autorin wirft mit so vielen Begriffen, Orten und Charakteren um sich, dass man sich fühlt, als würde man ertrinken. Ich dachte wirklich, dass es kein Buch werden würde, das mich umhaut. Aber dann hat sich alles geändert, denn ich habe das Wolfsrudel und Bryce beste Freundin Danika besser kennengelernt und diese Charaktere haben es so viel schöner, lebendiger und echter gemacht. Auf einmal war so viel Liebe da. So viel Realität und Nähe zu den Charakteren. Und dann geriet alles ins Wanken. Als LeserIn wurde einem praktisch das Spielzeug weggenommen, an das man sich mit voller Macht klammern wollte. Das tat weh. Sehr weh. So weh, dass ich erst glauben wollte, es sei ein schlechter Scherz. Oder bloß ein Traum der Protagonistin.
Nun, was soll ich sagen? Ja, die ersten 150-200 Seiten waren rum und man selbst schon total am Ende, ABER Sarah J. Maas tut das immer mit uns, bevor sie richtig durchstartet, richtig? Tja Leute. Genau das hat sie getan. Und wie sie es getan hat.
Der Mittelteil bringt super viel mit sich. Spannung wie Längen. Man lernt weiterhin neue Charaktere kennen, verliebt sich, entliebt sich, beginnt zu hassen, zu leiden und zu trauern. Man beginnt damit, Charaktere ins Herz zu schließen und sich als Bryce – die Protagonistin der Geschichte – zu fühlen. Man fühlt sich so sehr hinein, dass man die Stadt Crescent City plötzlich als Zuhause betrachtet. Und all die Menschen, Vampire, Werwölfe, Fae und Engel als eigene Freunde oder Feinde. Und Leute. Wir alle wissen wie gefährlich es ist Gefühle an sich heranzulassen, wenn diese Autorin die Feder in der Hand hält.
Ihr wisst genauso gut wie ich wieso es gefährlich ist, oder? Ich hatte bereits vor dem Lesen von euch gehört, dass die letzten 200 Seiten es in sich haben sollen. Aber Leute… Die Autorin hat mich zerstört! Sie hat mein Herz genommen, ihm Liebe geschenkt, sie ihm weggenommen, ist draufgetreten, hat es aufgehoben und zusammengesetzt, nur um es dann wieder zu zerquetschen… es tat so unsagbar weh. Aber am Ende blieb ein geheiltes Herz voller Narben mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich glaube das drückt so ziemlich das aus, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Ich habe es geliebt. Wobei… nein, das trifft es nicht ganz. Ich hab es inhaliert, gelebt und gespürt! Am ganzen Körper und tief in meiner Seele. Denn es ist einfach echt. Realistisch und magisch zugleich, weil die Charaktere sich so real anfühlen. Durch all ihre Macken und Fähigkeiten und einfach ALLES! Obwohl es zwischendurch Stellen gab an denen ich nicht unbedingt weiterlesen musste war dieses Buch die pure Droge. Ich kann nichts weiter sagen, als dass sich das Lesen lohnt. Und wenn ihr es danach wirklich bereuen solltet, dürft ihr euch bei mir beschweren. Aber auch nur dann. Von mir gibts also ganz klar die üblichen 5 Federn mit Extraauszeichnung, die Sarah J. Maas praktisch immer von mir erhält. Sie hat es wieder geschafft. Sie hat etwas Großes geschaffen. Ich kann Band 2 kaum erwarten!
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