Titel: Palace of Fire
Autor: C. E. Bernard
Seiten: 512
Format: Paperback
Verlag: Penhaligon
Erscheinungsdatum: 23.07.2018
Preis: 14,00€ (D)
Coverrechte liegen beim Verlag
Band 3
Rea wagt das Unmögliche: Sie kehrt an der Seite von Prinz Robin nach London zurück – in das Land, in dem Magdalenen wie sie gefürchtet, gejagt und ausgelöscht werden. Doch Rea hat Robins Antrag, seine Frau und damit Königin von England zu werden, abgelehnt: Eine Zukunft mit ihm ist für sie undenkbar, wenn sie ihre wahre Identität geheimhalten muss. Außerdem hat Madame Hiver, die zwielichtige Verschwörerin am französischen Hof, Rea zu einem unheilvollen Pakt gezwungen. Doch dann taucht Robin unter und wird zum Gesetzlosen. Wird er sein Reich, seine Macht und seine Krone aufs Spiel setzen, um für Rea und die Freiheit zu kämpfen?
Nachdem mich Band 1 und 2 wirklich von sich überzeugen konnten, erwartet wahrscheinlich jeder, dass auch Band 3 wie eine Bombe eingeschlagen hat! Obwohl auch dieser Band viel Potenzial hat, muss ich leider gestehen, dass er mich nicht mehr ansatzweise so stark von sich überzeugen konnte, wie seine Vorgänger.
Rea Emris hat in den beiden Vorgängern so viel Stärke ausgestrahlt, so viel gelernt und auch mit ihrer Gabe unglaublich viel geschafft. Man sollte meinen, dass ihre Fähigkeiten und die Liebe und Freundschaften, die sie gewonnen hat ihr nun umso mehr Kraft geben, doch leider wurde dies in diesem Band schnell zunichte gemacht. Wie bereits in den Vorgängern spielt ihre Krankheit, bzw. die Kreatur auch diesmal wieder eine große Rolle und ohne zu sehr darauf eingehen zu wollen muss ich leider sagen, dass mir das hier deutlich zu viel wurde. Schon vorher mochte ich diesen Aspekt nicht besonders, auch wenn er natürlich einen Teil des Buches ausgemacht hat, jetzt wurde mir das aber zu viel und hat Rea in meinen Augen schwächer gemacht, als sie ist.
Natürlich hält das unsere Protagonistin nicht gänzlich auf und sie bemüht sich stets, ihre Pläne umzusetzen und an ihren Zielen festzuhalten. Doch auch hier gab es Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, was sicherlich nicht immer schlecht ist, mich hier allerdings oftmals frustriert hat. Ich habe bis jetzt nicht verstanden, wieso die Autorin unsere Charaktere immer wieder auf diese Art miteinander interagieren und nicht interagieren lässt und es stört mich selbst nach einer Woche lesen noch.
Die Nebencharaktere, wie Robin, der Comte, Blanc, René, Ninon, Liam und einige mehr haben auch hier wieder eine Menge Potenzial und ich habe mich bei jeder Begegnung unheimlich auf mehr gefreut! Doch in diesem Band haben sie nicht annähernd so viel Spielraum bekommen wie in den Vorgängern und das hat mich zugegebenermaßen wirklich enttäuscht, weil ich mich so auf sie gefreut habe. Es gibt mittlerweile Beziehungen zwischen ihnen, die weiter ausgeführt hätten werden können, aber die Autorin hat dies getrost überspielt und den Fokus lediglich auf Rea und ihre eigenen Probleme gelegt. Das hat mich in diesem finalen Band doch ziemlich gestört und mit diesem Ende nur noch verzweifelter zurückgelassen.
Tatsächlich war es diesmal ein eher ruhiger Einstieg in den Band und obwohl es immer wieder gute Stellen gab, die natürlich mit den Aufständen um die Magdalenen und all die anderen Menschen mit Gaben zu tun haben, haben mir viele Punkte gefehlt, da der Fokus diesmal deutlich stärker auf der Protagonistin und ihrer Kreatur/Geisteskrankheit lag. Leider gibt das bei mir einiges an Abzug, weil ich diesen Aspekt von Anfang an eher als nervig empfand und dieser Eindruck in Band 3 stark zugenommen hat.
Ähnlich ging es mir damit, dass es der dickste, aber mit Abstand der unaufregendste der drei Bände ist und mir die Charaktere, die einem mittlerweile so ans Herz gewachsen sind, mindestens die Hälfte der Zeit gefehlt haben. Und das ausgerechnet jetzt, wo man wirklich einen Bezug zu ihnen hatte und ich selbst Robin – zu dem ich bis in Band 2 keinen Draht hatte – endlich näher war. Das war für mich leider Potenzial, das nicht genutzt wurde und man hat deutlich gespürt, dass die Autorin gern auf sehr viel mehr eingegangen wäre, was sie dann allerdings nicht getan hat. So ging es mir auch damit, dass ein Charakter eingeführt wurde, zu dem unsere Protagonistin eine ganz besonders wichtige Beziehung aufbaut, was allerdings ebenfalls nicht ganz ausgebaut wird, da vorher etwas passiert, was all das einfach unterbricht, bevor es richtig beginnen kann. Auch der König und die Königin hätten noch mehr Potenzial gehabt, bzw. die Autorin hätte mehr einbauen können, um den Hass auf die beiden noch stärker hervorzuheben. Das alles hat dem Buch einen regelrechten Absturz verpasst.
All diese Aspekte klingen jetzt wahrscheinlich härter als sie sein sollen, denn ich habe auch diesen Band auf seine Art genossen. Dennoch ist er ein riesen Absturz in Vergleich zu den anderen zwei Bänden und es gab diesmal deutlich mehr Stellen, an denen ich mich gefragt habe, wie lange ich Rea und ihre Gedanken wohl noch ertragen muss. Das war für mich ab einem bestimmten Punkt kein so großes Lesevergnügen mehr, auch wenn der ein oder andere von euch vielleicht genau die Punkte gut finden wird, die ich kritisiere. Für mich hätte der Fokus mehr auf der Rebellion und weniger auf der Bekämpfung von innen heraus liegen sollen, ich war ständig genervt davon, dass Rea nichts mehr allein schaffen konnte und sich regelrecht in einer Art Trance befunden hat. Diesbezüglich und bezüglich der letzten 100 Seiten habe ich einfach mehr Erwartungen an die Reihe gehabt. Das Ende war für mich der Höhepunkt und gleichzeitig absolut nicht das, was ich mir ausmalen wollte, aber ich verstehe, warum die Autorin es so gewählt hat und vergebe daher noch 3 Federn und hoffe auf mehr von der Autorin.
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