Kunstgeschichte und arbeitet im Marketing einer großen Firma. Für ihre
Kurzgeschichten und ihr Romandebüt wurde sie mehrfach
ausgezeichnet.
Interview
selbst beschreiben?
Ich beobachte gerne. Schaue mir die Welt und
die Menschen darin genau an. Gleichzeitig ziehe ich mich in meine Gedankenwelt
zurück. Ich mag also beides: Nähe und Distanz.
nicht schreibe, wusele ich im Haus herum, sortiere die Dinge um mich herum neu.
Ich bin ungeduldig und forme in Gedanken ständig neue Projekte.
wann ist dir klar geworden, dass du genau das machen willst?
möchte. Schon als Kind fing das an (das ist wahrscheinlich „der Klassiker“ bei
vielen Autoren). Das Schreiben war schon immer ein Rückzugsort. Es verursachte
immer dieses Kribbeln, diesen Drang, neue Geschichten zu entdecken und sich in
sie hinein zu fühlen. Wenn man einmal danach süchtig ist, hört das nicht mehr
auf. Man wird allenfalls dabei gebremst. Durch das Studium beispielsweise,
währenddessen habe ich mich ganz darauf fokussiert. Und man trifft auch immer
wieder auf Menschen, die sagen: Das ist doch so schwer, das wird nichts. Das
sind die bekannten „Zweifler“. Damit muss man dann lernen, umzugehen. Das muss
man ausblenden und geduldig sein.
3. Was machst du, wenn du nicht schreibst?
Serien oder gute Filme. Ich brauche also immer „erzählerischen
Stoff“, den ich exzessiv konsumieren kann. Ansonsten verbringe ich gerne
Zeit mit der Familie und Freunden.
4. Was hältst du selbst von deinen Geschichten?
Man hört ja oft, dass der Autor selbst seine Bücher gar nicht immer so gut
findet wie die Leser. Wie geht es dir dabei?
kritisch gegenüber. Ich möchte mich ja weiterentwickeln und nicht still stehen.
Deswegen finde ich zum Beispiel einen Austausch über eine Leserunde bei
Lovelybooks, bei der man direkt mit dem Leser in Dialog tritt, sehr
interessant. Ansonsten gibt es natürlich auch immer wieder Momente, in denen
man den Laptop am liebsten an die Wand schmeißen würde. Zum Beispiel, wenn man
ein richtig gutes Buch liest, an dessen Niveau man eh nie heranreichen wird.
Das ging mir erst kürzlich so mit der „Bücherdiebin“. Sagenhaft gut.
5. Wirst du von bestimmten Dingen oder Personen
inspiriert oder kommen deine Ideen einfach so? Wie schreibst du deine Ideen und
Geschichten dann auf? Weißt du direkt wie alles ausgehen soll oder
schreibst du einfach drauf los?
ausgeht. Manchmal bin ich selbst total überrascht und habe das Gefühl, dass
jemand neben mir steht und schreibt. Bei Wonderland war es z.B. diese Szene mit
Diabolus im Auto (Achtung Spoiler!). Als er plötzlich auf Deutsch antwortet.
Das hatte ich so nicht geplant, sondern habe es beim Schreiben einfach
ausprobiert. Ich finde es eine total gruselige Szene.
weiter, eine Art Momentaufnahme. Die baue ich zu einem groben Plot aus, den ich
dann pitche. Hinzu kommt die Prämisse des Buches. Das ist beides fast der
schwierigste Teil: Also das, was man aussagen will, jeweils in zwei Sätze zu
fassen. Ich konzipiere dann sehr lange und ausführlich, oft bis zu drei oder
vier Monaten. Trotzdem kann man sich während des Schreibens ja noch gedanklich
treiben lassen.
6. Wie schaffst du es den Schreibprozess
durchzuziehen und nicht mittendrin abzubrechen? Gab es schon einmal einen
Moment in dem du gedacht hast, dass du es nicht schaffst?
großen Teil von Wonderland habe ich
im Winter geschrieben. Draußen war es eisig, keine Sonnenstrahlen zu sehen. Da
hing ich manchmal schon depressiv in der Ecke rum. Trotzdem hab ich
weitergemacht. Die Liebesgeschichte hat mir Kraft gegeben und die Vorstellung,
dass ein Mensch, der eigentlich todkrank ist, zum stärksten Charakter des
Buches wird.
7. Wie lange dauert das Sammeln deiner Ideen
und der Schreibprozess selbst bis hin zum fertigen Buch?
8. Wie entstand die Idee zu „Wonderland“?
Gab es bestimmte Filme oder Nachrichten, die dich inspiriert haben?
schon inspirierend. Mir gefiel einfach dieser Schmelztiegel, dass die Figuren
aus einem Areal nicht rauskönnen. Bei Wonderland ist es auf andere Weise
extrem, weil sie sich gegenseitig opfern müssen.
manche Menschen von einem auf den anderen Tag verschwinden, einfach so.
Wahrscheinlich behandele ich in dem Buch eine meiner Grundängste.
9. Wie bist du auf den Namen Wonderland gekommen?
du nur einmal im Leben betrittst“ sagt schon sehr viel über die Geschichte aus.
Die Protagonistin, Liz, rutscht ja wie Alice im Wunderland in diese Welt
hinein. Daher der Name. Das Wunderland ist zu Beginn etwas außergewöhnlich
Schönes. Später dann nicht mehr.
10. Wie würdest du dich in einer Situation wie
die deiner Charaktere verhalten?
sich wehren kann, so wie Jacob, hat man vielleicht noch den Mut zu kämpfen.
Ansonsten kann ich die Gedankengänge von Liz schon nachvollziehen, dass sie es
selbst beenden will, bevor sie von diesen Männern abgeholt wird. Aber dann
kämpft man wahrscheinlich trotzdem, wenn man ja Familie hat, für die es sich
lohnt.
11. Könntest du dir eine Verfilmung deines
Buches vorstellen?
Die Geschichte lief auch sehr filmisch vor mir ab. So muss das auch sein. Ich
schreibe gerade auch an einem anderen Roman. Da freute ich mich einmal schon
morgens: „Ach, schön, heute Abend schaue ich den Film weiter, den ich gestern
angefangen habe…“ Gleichzeitig stellte ich dann fest, dass ich gar keinen Film
angefangen hatte, sondern einen Roman. Mein (verwirrtes) Gehirn hatte das
irgendwie verwechselt.
12. Kannst du dir vorstellen irgendwann keine
Ideen mehr zu haben?
immer zu ähnlich zu schreiben. Immer die gleichen Metaphern zu verwenden oder
so. Und ich denke, es ist auch wichtig, sich mit den Büchern Zeit zu lassen.
Sie müssen reifen, wie Kinder.
13. Ist bereits ein weiteres Buch in Arbeit, auf
das wir uns freuen dürfen?
Verlag dazu sagt. Deswegen kann ich leider noch gar nichts verraten 😉
14. Welches sind deine Lieblingsbücher?
Ich bin auch ein großer Fan von Walter Moers, Jonathan Safran Foer, Hans-Josef
Ortheil. Es gibt viele tolle Autoren. Was Thriller betrifft: Zoran Drvenkar und
Tana French.
Thailand. Sonne, Palmen, eine Villa direkt am Strand. Der perfekte
Urlaub! Doch als Lizzy am Morgen nach einer Strandparty aufwacht, ist
sie gefangen. Mitten im Dschungel, mit ihren besten Freunden – und mit
Jacob. Jacob, den keiner von ihnen richtig kennt, und der sie auf diese
verdammte Strandparty eingeladen hat. Nur wegen ihm sind sie in einem
Reality Game gelandet, in dem es nur schwarz oder weiß gibt, verlieren
oder gewinnen, opfern oder geopfert werden.
Wer sind die Player in
diesem Spiel? Was haben sie vor? Und welche Rolle spielt eigentlich
Jacob? Lizzy hat keine Ahnung. Sie weiß auch nicht, wie lange sie ohne
ihre Herzmedikamente überleben kann. Sie weiß nur eines: Die Gruppe muss
bis morgen entscheiden, wer von ihnen das nächste Opfer sein wird.
Schreibe einen Kommentar