Band 1
Doch
dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus.
Und bricht damit alle Regeln. Sie könnte im Gefängnis landen oder
gebrandmarkt werden – verurteilt als Fehlerhafte. Denn Fehler sind
in ihrer Welt nicht erlaubt. Nichts geht über die Perfektion. Auch nicht
die Menschlichkeit. Jetzt muss sie kämpfen – um ihre eigene Zukunft und
um ihre große Liebe.
Dieses Buch hat wahnsinnig viel versprochen und als ich mit dem Lesen begonnen habe wusste ich, dass es gut werden würde. Obwohl ich schon vor dem Lesen viel Gutes gehört habe hat das meine Meinung nicht schlechter werden lassen.
Celestine wird einem als Hauptprotagonistin schnell sympathisch und ich konnte mich in vielen Momenten mit ihr identifizieren und sie verstehen. Sie selbst empfindet sich – gerade zu Beginn – als perfekt und ist deshalb auch geschockt, dass sie sich bald darauf fehlerhaft verhält und ihr gesamtes System und somit ihre Vorstellung von Richtig und Falsch ins wanken bringt.
Über sie als Protagonistin fällt es einem leicht in das System hineinzufinden und schnell zu erkennen, dass das System alles andere als perfekt und die Menschen ebenso unperfekt sind. Ein Satz, der mir dazu besonders im Kopf geblieben ist wäre, dass man nur perfekt sein kann, wenn man unperfekt ist und durch die eigenen Fehler dazulernt. So zeigt einem dieses Buch schnell, dass Fehler wichtig sind und diese Vorstellung einer Welt absolut falsch. Umso leichter fällt es dem Leser auch sich einzufinden und es ebenso ungerecht zu finden wie Celestine.
Da sie zu Beginn noch sehr überzeugt von den Regeln ist und die Fehlerhaften nicht bemerkt, bzw. sie aufgrund ihrer – durchaus menschlichen und oft richtigen – ‚Taten‘ ausblendet, bis jemand aus ihrem unmittelbaren Umfeld betroffen ist, bei dem sie keine richtige Schuld erkennen kann, entwickelt sie nach und nach ein neues Bild. Dieses Bild ist für uns eigentlich normal und beinhaltet vor allem Mitgefühl und soziales Verhalten. Sobald Celestine dieses aber zeigt, gilt auch sie als Fehlerhaft und ab da wird es so richtig spannend.
Ich weiß nicht, wie ich es euch erklären soll, denn die Vorstellung eines solchen Systems von ‚Gerechtigkeit‘ ist einfach grausam und unmenschlich und man merkt schnell, dass die Menschen, die sich für perfekt halten alles andere als das sind. Doch wenn man wirklich überzeugt davon ist kann es wirklich so aussehen und ich finde, dass die Autorin das hier großartig rüberbringen konnte und mich damit auch gänzlich gepackt hat. Abgesehen davon vermittelt die Geschichte eine Botschaft, die ich absolut unterschreiben kann, denn Fehler sind wichtig und machen uns stärker.
Auch die Charaktere überzeugen mich voll und ganz und gerade die, die negativen Einfluss ausüben und während des Buches immer schlimmer werden, sollten genannt werden. So habe ich Mary May und Bosco Crevan gehasst, vor allem da die beiden ganz oben stehen, wenn es um diese Art Regierung und die Bestrafungen geht. Doch auch Logan ist nicht unschuldig und hat einen starken negativen Eindruck zurückgelassen.
Allein wenn ich an die Brandmarkung zurückdenke und daran, wie genial die Autorin es beschreiben konnte, muss ich schmunzeln. Es war grausam, ernst und spannend und man konnte den Blick nicht abwenden, selbst wenn man es gewollt hätte.
Neben diesen Charakteren gab es aber auch viele, die mir gut gefallen haben und die ich teilweise sogar großartig fand! So ist mein Lieblingscharakter definitiv Carrick, der mich auch ohne Worte überzeugen konnte und einfach einen Eindruck zurücklässt, den man nicht so schnell vergisst. Auch Celestines Familie, insbesondere ihre Eltern und Juniper finde ich toll dargestellt und auch sie bekommen eine große Rolle. Tina, Pia, Art, Alpha, Colleen und einige andere stehen mal gut mal schlecht dar und doch wirken auch sie sehr menschlich.
Die Story konnte mich einfach überzeugen und allein die Idee, sowie die Mitteilung ist große klasse! Ich bin begeistert und möchte ganz schnell weiterlesen, denn natürlich endet das Buch mit einem kleinen Cliffhanger 😉 Celestine ist für mich eine Protagonistin, die sich wirklich entwickelt und obwohl sie zu Beginn noch ganz nach dem System denkt, verändert sich ihre Sicht auf die Dinge und sie entwickelt sich weiter, was erneut zeigt, dass Fehler wichtig sind und einen stärken und bilden. Man stellt das System als Leser gemeinsam mit ihr infrage und stellt sich den Prüfungen und Bestrafungen. Es ist teilweise wirklich grausam, wie diese Menschen denken und was mit Fehlerhaften passiert. Die Regeln sind nicht nachvollziehbar und gerade darin erkennt man, dass dort nichts perfekt ist. Mit den Charakteren stellt man auch eigene Dinge infrage und so lernt man durch dieses Buch womöglich noch etwas dazu. Ich für meinen Teil bin begeistert und habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen! Mich konnte alles überzeugen: Die Charaktere, der Kampf der Regierung gegen die Fehlerhaften und natürlich die Story! Deshalb gebe ich diesmal 5 Federn und die Extraauszeichnung!
Schreibe einen Kommentar