mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder,
drückt auf »Play« – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine
ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah,
die tot ist. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und
was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe haben zu ihrem
Tod geführt, dreizehn Personen hatten ihren Anteil daran. Clay ist einer
davon.
Als Hauptprotagonisten kann man hier grundsätzlich Hannah und Clay nennen, die die ganze Zeit über zusammenwirken. Hannah, die sich umgebracht hat und denjenigen, die Schuld an ihrem Tod haben Kassetten geschickt hat, nimmt dabei natürlich die Hauptrolle ein, während Clay sich die Kassetten anhört und so seine eigene Geschichte zeigt.
Über Clay lernt man Hannah nach und nach kennen und versetzt sich gleichzeitig in seine Situation, weil man natürlich einerseits aus seiner Sicht liest und somit andererseits auch Hannahs Sicht mitbekommt. Beide Charaktere berühren mit ihrer Geschichte, wobei ich sagen muss, dass Hannah mich wesentlich mehr überzeugen konnte und einfach eine sehr starke Position einnimmt, die einen zum Nachdenken anregt. Gerade gegen Ende kommt Clay dann nochmals zum Einsatz und gibt dem Leser durch seine letzten Handlungen in der Geschichte eine wichtige Message mit auf den Weg.
Nebencharaktere gibt es hier allerdings ebenfalls einige und natürlich spielt der ein oder andere eine sehr wichtige Rolle, weil er für Hannahs Tod mitverantwortlich sein muss. So lernt man nach und nach Charaktere kennen, die einem auf Dauer nur unsympathisch werden können und abgesehen von Tony und den beiden Protagonisten mochte ich eigentlich niemanden sonst. Die Namen möchte ich euch trotzdem nicht nennen, weil es viel mehr Spaß macht der Sache selbst auf die Schliche zu kommen 😉
Natürlich fragt man sich während des Lesens ständig: Was kann passiert sein, dass sie sich umbringen wollte und wieso gab es für sie keinen anderen Ausweg? Aber wenn man ehrlich ist, dann gibt es tatsächlich viele Menschen, die keinen anderen Ausweg mehr sehen und letztendlich wirken oftmals so viele Faktoren zusammen, dass man sie kaum noch aufzählen kann. Hannah zeigt dem Leser dies nur zu deutlich und das Wichtigste ist: Sie gibt auch uns als Leser etwas mit auf den Weg.
Dass der Tod einer Person einiges auslösen kann ist denke ich klar und so ist es auch in dieser Geschichte. Menschen denken über ihre Taten nach und erkennen, was sie hätten anders machen können. Dass sie wirklich etwas hätten tun können, um es nicht so weit kommen zu lassen. Kleinste Veränderungen könnten Anzeichen auf Überlegungen sein, die wir nicht einmal annähernd erfassen und verstehen können. Und so merkt man auch während des Lesens, dass für einen selbst unbedeutende Taten eine ganze Lawine auslösen und das Leben eines anderen Menschen sinnlos machen können.
Shelly Abdallah says
Das hört sich echt gut an, der Titel spricht einen schon sehr an und das Cover des Buches. Ich kenne das Buch noch nicht, werde es mir aber kaufen und lesen.
Danke schön für den schönen Tipp 🙂
Piglet says
Ich fand das Buch damals auch grandios, und bin nun auch auf die Serie sehr gespannt :)!
LG Piglet ♥
Lara says
Haha, ich habs auch ewig auf dem Wunschzettel liegen gehabt und die Serie war dann der letzte Ansporn für mich, es endlich zu kaufen und zu lesen:D
Liebst, Lara.